Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der Auswertung ist, dass unabhängig von der konkreten Fragestellung, die Rolle der Kirche in der Stadt als eher positiv gewertet wird. Die meisten Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Kirche für die Stadt und ihre Einwohner wichtig ist. So stimmen beispielsweise 53 Prozent der Befragten zu, dass Kirche ein aktives Interesse am Leben ihrer Mitglieder besitze und 46 Prozent gestehen der Kirche auch ein aktives Interesse am Leben aller Einwohnerinnen und Einwohner zu. Wahrgenommen wird die Katholische Kirche in Stuttgart vor allem als Trägerin sozialer und familienbezogener Einrichtungen. Dazu passt dann auch, dass mehr als 50 Prozent der Befragten den Eindruck haben, dass die Stuttgarter Kirche Trauernde, Seniorinnen und Senioren und Hilfsbedürftige gut versorgt. Dem gegenüber steht die Wahrnehmung, dass Kirche eher wenige Angebote für Familien, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bereithält. Schwerpunktorte sind vielen Katholikinnen und Katholiken nicht bekannt.
Gefragt wurden die Menschen auch nach der Bekanntheit der kirchlichen Schwerpunktorte, die zum Großteil im Rahmen des Prozesses Aufbrechen entstanden sind. Über die größte Bekanntheit kann sich das Haus der Katholischen Kirche freuen, dass bereits vor Aufbrechen eröffnet wurde und dass fast 50 Prozent der befragten Katholikinnen und Katholiken auch schon selbst besucht haben. Danach folgt mit großem Abstand „St. Maria als…“ als Kirche der Vernetzung und des Dialogs, die immerhin 11,5 Prozent schon besucht haben. Unter den befragten Katholikinnen und Katholiken kennen jeweils 70 Prozent weder das Spirituelle Zentrum station s noch das TrauerZentrum. Dabei ist die Einrichtung der pastoralen Schwerpunktorte für 69 Prozent der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen maßgebliche Eigenschaft von Aufbrechen.
Wahrgenommen wird Aufbrechen rückblickend eher als Struktur- denn als Pastoralprozess. Strukturelle Veränderungen sind ein Bestandteil des Prozesses Aufbrechen, so dass gezielt auch nach der Akzeptanz der neuen übergeordneten Struktur der Gesamtkirchengemeinden gefragt worden ist und auch danach, ob durch die strukturellen Veränderungen Freiräume entstanden sind. Immerhin sehen jeweils zwischen 50 und 70 Prozent der kirchlichen Mitarbeitenden in ihren Gesamtkirchengemeinden Vertrauen, Solidarität und Zusammengehörigkeit und bewerten die innerkirchliche Zusammenarbeit mit 60 bis 80 Prozent als gut.
Gefragt wurde auch nach der Identifikation mit der Gemeinde, die nach wie vor hoch ist. 54 Prozent der Stuttgarter Katholikinnen und Katholiken fühlen sich einer Kirchengemeinde zugehörig, etwa 60 Prozent kennen Pfarrer oder Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrer Gemeinde, was dem Bundesdurchschnitt entspricht. Knapp 60 Prozent der Stuttgarter Katholiken nutzen dennoch keine pastoralen Angebote weder in ihrer noch in einer anderen Gemeinde.
Die Mitglieder des Stadtdekanatsrats erhalten in den nächsten Wochen ein ausführliches Dossier zu den Ergebnissen der Evaluation. In Workshops werden die Erkenntnisse diskutiert und geschaut, welche Schlussfolgerungen für den Nachfolgeprozess Next Steps gezogen werden können.
Das Dossier zur Evaluation finden Sie hier.
Hier finden Sie den externen Fragebogen und hier geht es zum internen Fragebogen.
Detailliertere Informationen zur Vorgehensweise der Evaluation finden Sie an dieser Stelle.
Die Evaluation von Aufbrechen wird durch die Stiftung Katholische Kirche in Stuttgart gefördert.
Wer mehr über das Zentrum für Patoralforschung der Ruhr-Universtität Bochum wissen möchte, findet Infos auf der zap-Homepage.
Kontakt bei Fragen zur Evaluation
Johannes Reich
Geschäftsführer Katholisches Stadtdekanat Stuttgart
Königstraße 7, 70173 Stuttgart
Tel.: 0711 70 50 300