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Beichte

Immer eine neue Chance

„Wir sind alle kleine Sünderlein“, heißt es in einem alten Schlager. Tatsächlich erfahren wir immer wieder, dass wir nicht nur aus Versehen Fehler machen, sondern auch absichtlich und wissentlich schuldig werden. Auch, wenn wir uns als Christen noch so sehr bemühen. Wir sagen etwas oder tun etwas, was wir lassen sollten. Und wir unterlassen, was wir an Gutem tun sollten. Wenn Christen von Sünde sprechen, meinen sie damit nicht nur einzelne Vergehen, sondern tiefergehend, dass mit dem Leben und der Beziehung zu Gott, zu anderen Menschen und zu sich selbst etwas nicht mehr stimmt.

Nicht verdrängen oder verleugnen

Weil Christen auf das Wort Jesu hin an einen barmherzigen Gott glauben, dem ein Sünder, der umkehrt, mehr wert ist als 99 Gerechte, müssen wir nicht krampfhaft versuchen, den perfekten Menschen zu spielen. Niemand muss versuchen, eine Schuld zu verdrängen oder zu verleugnen. Jeder kann aufrichtig zu dem stehen, was er falsch gemacht hat und was ihm leid tut. Das Gute ist ja: Gott gibt den Menschen immer wieder eine neue Chance − auch da, wo sie selbst oder andere das nicht tun.

Um die Beziehung zu Gott, zu anderen oder auch zu sich selbst wieder in Ordnung zu bringen, reicht oft ein Moment der Selbstbesinnung. Ein klärendes Gespräch, eine Entschuldigung oder das Wiedergutmachen eines Schadens. Jede Eucharistiefeier beginnt aus gutem Grund mit dem Schuldbekenntnis und der Bitte um Vergebung. Wo das nicht reicht oder nicht möglich ist, können wir Gott um Vergebung bitten oder bewusst etwas Gutes tun, um zu zeigen, dass es uns ernst ist.

Sakramant der Versöhnung

Die Beichte, die in Form der anonymen Beichte oder auch des Beichtgesprächs bei jedem Priester möglich ist, gehört zu der intensivsten Form des Bekennens. Wenn jemand selbst nicht mehr klarkommt, ist es ein starkes Zeichen, wenn der Priester im Namen Jesu sagt: Deine Sünden sind dir vergeben! Das Sakrament der Beichte heißt deshalb auch Bußsakrament oder Sakrament der Versöhnung. Neben der Beichte in der Kirchengemeinde sind es besondere Orte wie Wallfahrtsorte oder Klöster oder in Stuttgart die Domkirche St. Eberhard, wo erfahrene Priester und Seelsorger für eine Beichte zur Verfügung stehen.

Da sagte Jesus zu Zachäus: Jesus: Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen.

(Lukas 18)

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