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Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Nordwest

Im Stuttgarter Norden wird die Vielfalt groß geschrieben

Das Einzugsgebiet der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart Nordwest umfasst zwei große Stadtbezirke, in der insgesamt fast 60.000 Menschen leben. Unter dem neuen Dach vereint sind zum einen die beiden Kirchengemeinden St. Josef und St. Monika in Feuerbach, etwas westlich davon liegen St. Theresia in Weilimdorf sowie die Kirchengemeinde Salvator in Giebel. Außerdem gehört noch die kroatische Gemeinde Sveti Ivan Krstitelj dazu, die ihre muttersprachlichen Gottesdienste in der Feuerbacher Kirche St. Josef hält. Insgesamt gehören der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Nordwest rund 12.000 Katholiken an, die für ein vielfältiges und lebhaftes Gemeindeleben stehen.

Viele kirchenmusikalischen Aktivitäten

Prägend für das Gemeindeleben in Feuerbach sind insbesondere die unterschiedlichsten kirchenmusikalischen Angebote und Aktivitäten, die eng mit dem Dekanatskirchenmusiker Detlef Dörner verbunden sind und das gesamte Repertoire der abendländischen Kirchenmusik von der Gregorianik bis zur Musik des 21. Jahrhunderts umfassen. Im Mittelpunkt steht der Chor von St. Josef, in dem alle Interessierten willkommen sind. Dazu gibt es noch weitere Ensembles und Einrichtungen wie die Singenden Mäuse, der beliebte Kinderchor. Jedes Frühjahr beteiligt sich die Gemeinde traditionell an der Feuerbacher Kulturnacht. Ein Markenzeichen ist zudem die intensive Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen im Stadtteil. Beliebt bei den Jüngeren sind vor allem das Sommerzeltlager von St. Josef und die Waldheimwochen im Lindental, die für viele Kinder der absolute Höhepunkt der Sommerferien sind.

Sommerfreizeit für Mädchen, Zeltlager für Jungs

Auch im Nachbarort Weilimdorf, der wie Feuerbach durch eine Mischung aus Wohngebieten für junge Familien, gewachsene Strukturen, viele Schulen und ein stark ausgeprägtes Vereinsangebot geprägt ist, werden insbesondere auch für Kinder und Jugendliche viele  Angebote gemacht. Charakteristisch für St. Theresia sind die verschiedenen Ministrantengruppen und die Mädchengruppen der KjG-w, die vier verschiedene Altersstufen umfasst. Traditioneller Höhepunkt ist die Mädchenfreizeit der KjG-w in den ersten zwei Wochen der Sommerferien. Für Jungs wird in den Sommerferien ein vierzehntägiges Zeltlager am Mögelinschlößlein bei Dinkelsbühl angeboten. Geschlechterspezifische Angebote, so der leitende Pfarrer Matthias Hambücher, bieten Jungen und Mädchen volle Entfaltungsmöglichkeiten. Wer schon älter ist, kann in den Jugendclub St. Theresia gehen, der Jugendlichen ab 16 Jahren offen steht. Etabliert hat sich in der Gemeinde auch der gemeinsame Fasching. Zu den regelmäßigen Angeboten gehören zudem der große Kinderkleidermarkt im Frühjahr und Herbst, ökumenische Seniorentreffen und die Wandergruppe.

Markantes Gotteshaus

In der Kirchengemeinde Salvator mit ihrem markanten Gotteshaus, das Mitte der 1950er Jahre mit einem außergewöhnlichen Wellendach gebaut wurde, liegt der inhaltliche Schwerpunkt unter anderem im Bereich der Kirchenmusik. Neben verschiedenen Chören, die regelmäßig auftreten, trifft sich hier noch die Salviband. Der Kinderchor Salvator hat zuletzt das Musical Franziskus aufgeführt. Zum Einzugsgebiet der Kirchengemeinde gehören die drei Stadtteile Giebel, Hausen und Bergheim.

Der intensive Kontakt zu den Menschen und ihren Lebenssituationen, den ich als Pfarrer auf vielfältige Weise habe, ist für mich jeden Tag aufs Neue ein schönes Erlebnis.

(Matthias Hambücher, Leitender Pfarrer)
Interview mit Pfarrer Matthias Hambücher (GKG Stuttgart-Nordwest)

„Unterwegs zu sein ist ein großer Prozess in der heutigen Zeit“

Was ist das Besondere an Ihrer Gesamtkirchengemeinde?
Unsere Gesamtkirchengemeinde ist ein Zusammenschluss von vier lebendigen Kirchengemeinden mit einer Vielzahl an Menschen, die sich in ihrer Gemeinde engagieren. Genau das, die Stärke der einzelnen Gemeinden und das große Engagement der Menschen, macht für mich das Besondere an unserer Gesamtkirchengemeinde aus. Daher ist es uns auch wichtig, dass alle vier Gemeinden als eigene Marke erkennbar bleiben und ihr eigenes Profil behalten. Die Gesamtkirchengemeinde ist dabei nur der strukturelle und organisatorische Rahmen.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit?
Der intensive Kontakt zu den Menschen und ihren Lebenssituationen, den ich als Pfarrer auf vielfältige Weise habe, ist für mich jeden Tag aufs Neue ein schönes Erlebnis. Die Menschen begleiten und mit Ihnen vor Gottes Perspektive neue Wege zu erkennen und zu gehen. Ich könnte mir keinen schöneren Beruf wünschen. Gleichzeitig stellt sich derzeit die Aufgabe, die Strukturen und Eigenständigkeit selbstständig gewachsener Gemeinden zu erhalten, zu fördern und weiterzuentwickeln. Das ist eine sehr spannende Aufgabe, über die ich mich als kreativer Mensch freue.

Wie funktioniert das Zusammenleben unter dem Dach Gesamtkirchengemeinde?
Der gemeinsame Weg hat ja schon vor längerer Zeit begonnen, seit das Projekt „Aufbrechen“ im Stadtdekanat Stuttgart initiiert wurde. Zwischenzeitlich ist großes Vertrauen gewachsen und die gemeinsame Zuversicht, dass der Weg gelingen wird.  Ein großes Stück der Strecke sind wir bereits gegangen, ein genauso großes Stück liegt aber noch vor uns. So ist es etwa ein großer Wunsch, gemeinsame pastorale Konzepte zu entwickeln, beispielsweise für die Erstkommunion oder Firmvorbereitung. Gleichzeitig wollen sich die Menschen, die sich engagieren, mit ihren Erfahrungen austauschen. Vieles muss dabei noch gestaltet werden und es wird nicht immer gelingen, eine passende Lösung zu finden. Wir werden miteinander gute und auch schlechte Erfahrungen machen. Diese zu reflektieren hilft uns dann, gemeinsam einen guten Weg in die Zukunft zu finden,

Welche Bedeutung hat Kirche in Ihrem Stadtbezirk?
In Feuerbach, in Weilimdorf und im Giebel ist es gleichermaßen so, dass die Kirchenstandorte nicht im Zentrum der Stadtteile liegen, sondern eher im „Daneben“ oder  „Dahinter“. Wer zu uns will, muss sich also auf den Weg machen und uns suchen. Umso wichtiger ist es für uns, dass die Kirchengemeinden bei wichtigen öffentlichen Veranstaltungen in den Stadtteilen mit Gottesdiensten und anderen Angeboten präsent sind. In Feuerbach gehen wir traditionell auf die Kirbe und aufs Kelterfest, in Weilimdorf zur Eröffnung des Weihnachtsmarkts und in Giebel zur Hocketse des Deutschen Roten Kreuzes. Das hat Tradition und wird von den Menschen auch angenommen. Aber auch durch unsere Trägerschaft in der Mobilen Jugendarbeit, durch unser Engagement in Altenheimen oder durch unser Waldheim im Lindental erreichen wir viele Menschen.

Gibt es einen Leitsatz aus der Bibel oder einen Heiligen, der für Ihre Gesamtkirchengemeinde Vorbild ist?
Ein Leitbildprozess steht uns noch bevor. Wichtig ist uns dabei, nicht einen neuen Heiligen als Patron der Gesamtkirchengemeinde zu suchen, sondern die einzelnen Kirchen mit ihren Heiligen in den Vordergrund zu stellen: St. Josef, St. Monika, St. Theresia und nicht zuletzt Christus selbst, der Salvator, der Heiland der Menschen. Angelehnt an die Kirchenkonstitution „Lumen gentium“  vom Zweiten Vatikanischen Konzil, in der Kirche als pilgerndes Gottesvolk beschrieben wird, gefällt mir ein Gedanke besonders: Das Bild „Kirche unterwegs“. Ich denke, dass dieses „gemeinsam unterwegs sein“ das verbindende Element in unserer Gesamtkirchengemeinde sein kann. Unterwegs zu sein ist ein großer Prozess in der heutigen Zeit.

Stand: 27.01.2018

Stuttgart-Nordwest

Leitender Pfarrer Matthias Hambücher
Zentrales Pfarrbüro St. Josef; Oswald-Hesse-Straße 74; 70469 Stuttgart

Tel.: 0711 85 10-66
Fax: 0711 85 11-96
E-Mail: StJosef.Feuerbach@drs.de

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