Eucharistie

Lebensgemeinschaft mit Gott

Wovon lebe ich eigentlich? Schon Kinder wissen, dass Menschen nicht nur für ihren Körper Nahrung brauchen. Der Mensch benötigt auch andere „Lebensmittel“, Nahrung für die Seele, um gut leben zu können. Wir leben von Beziehungen, von Liebe, von Hoffnung, von einer Gemeinschaft, in der wir uns aufgehoben fühlen. Christ sein heißt ja, daran zu glauben, dass Gott uns Leben schenkt, uns stärkt, uns liebt und uns nahe sein will. Er nährt uns mit seiner Liebe und er gibt uns das, was uns erfüllt und stärkt.

Brot und Wein als Zeichen

Jesus hat seine Liebe und Hingabe für die Menschen vor seinem Tod in den Zeichen von Brot und Wein zusammengefasst, indem er vom Brot sagte: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“. Und über den Wein sagte er:  „Das ist mein Blut, das für euch und für die vielen vergossen wird“. Es gibt für uns deshalb kein stärkeres Zeichen für die Gemeinschaft mit Gott und seiner Liebe zu uns als die Eucharistie.

Sinnlich erfahrbar

Wer das Brot, üblicherweise in Form einer einzelnen Hostie, oder gelegentlich auch den Wein empfängt, nimmt nach unserer Überzeugung Jesus Christus selbst in sich auf. Sinnlich erfahrbar im Essen oder Trinken von Brot oder Wein, geistlich in der intensiven Glaubenserfahrung der Kommunion, also der Gemeinschaft mit Gott und mit den Mitfeiernden.

Jesus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

(Johannes 6, 35)

Häufige Fragen

Schon bald nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi begannen die Christen, entsprechend dem Wunsch Jesu beim Letzten Abendmahl „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ sich zu versammeln und sich die Präsenz Jesu als des Gekreuzigten und Auferstandenen zu vergegenwärtigen. Sie lasen sich dabei aus der Heiligen Schrift und später aus den Evangelien oder Schriften des Neuen Testamentes vor, erzählten von Jesus und brachen mit seinen Worten das Brot und teilten den Wein. 

Es ist für uns etwas sehr Besonderes, zu wissen, dass diese Feier des Abendmahls, der Eucharistie (der „Danksagung“, wie sie die frühen Christen auf Griechisch nannten) oder der Heiligen Messe (so die gebräuchliche deutsche Bezeichnung) seit den Tagen der Apostel über fast zwei Jahrtausende hindurch Mitte und Höhepunkt der kirchlichen Gemeinschaft und des persönlichen Glaubenslebens war.

Das Ritual der Feier hat sich in all den Jahrhunderten weiterentwickelt, auch in unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Aus der griechischen Eucharistie entwickelte sich, als in der römisch geprägten Kirche des Westens Latein zur gebräuchlichen Sprache wurde, die lateinische Messe. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die sehr komplexe und für die Gemeinde oft schwer nachzuvollziehende Liturgie Ende der 1960er Jahre reformiert und wird seitdem fast überall in der jeweiligen Landessprache gefeiert. Durch alle Jahrhunderte hindurch und in allen geschichtlichen Formen steht dabei die Überzeugung im Mittelpunkt, dass mit den Worten Jesu selbst über das Brot „Das ist mein Leib“ und über den Wein „Das ist mein Blut“ er selbst gegenwärtig ist.

Durch alle Zeiten und in allen kirchlichen Traditionen besteht die Eucharistiefeier aus zwei Teilen, dem Wortgottesdienst und der Mahlfeier. In der heutigen Form werden im ersten Teil nach einer Leseordnung Abschnitte aus dem Alten und Neuen Testament vorgetragen, insbesondere auch aus einem der vier Evangelien. Nach der Bereitung der Gaben von Brot und Wein folgt das „Eucharistische Hochgebet“, in dem Gottes Geist auf die Gaben herabgerufen wird und die Worte Jesu beim Abendmahl wiederholt werden, das Herrengebet des „Vater unser“ und die Kommunionspendung.

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