Gesamtkirchengemeinde St. Hedwig und Ulrich

Die Beziehung zu Jesus Christus soll im Mittelpunkt stehen

Der Rundgang durch die Ge­samt­kir­chen­ge­mein­de führt über die Stadtteile Möhringen und Sonnenberg in den Fasanenhof ganz im Süden der Stadt. Dort haben die etwa 1.600 Mitglieder der Gemeinde St. Ulrich ihre Heimat, im Westen schließt sich die größere Gemeinde St. Hedwig an, die rund 5.500 Mitglieder zählt. Außerdem gehören noch die kroatische Gemeinde Sveti Martin und die ukrainische Gemeinde St. Basilius zur neuen Gemeinschaft. Die Angebote in den verschiedenen Gemeinden richten sich insbesondere auch an junge Familien und Kinder, die schon früh in das Gemeindeleben eingebunden werden. So wird in St. Hedwig an jedem zweiten Sonntag parallel zur Messe ein Gottesdienst für Kleinkinder im Hedwigsaal und ein Schul­kin­der­got­tes­dienst gefeiert, der in der Kapelle stattfindet. Zur Eu­cha­ris­tie­fei­er kommen die Schulkinder dann in die Kirche. Gleichzeitig engagieren sich viele Jugendliche bei den Ministranten, in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) und der Deutschen Pfad­fin­der­schaft Sankt Georg (DPSG). Die Jugendgruppen treffen sich wöchentlich und organisieren unter anderem Ausflüge und Zeltlager. In Glaubenskursen, die auch Menschen außerhalb der beiden Gemeinden besuchen, werden Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Weg der Gottsuche begleitet. Zu den zentralen Einrichtungen der Ge­samt­kir­chen­ge­mein­de gehören zudem die beiden großen Kinderhäuser, die gleichermaßen von Krip­pen­kin­dern und Kin­der­gar­ten­kin­dern besucht werden.

Die nach den Plänen des Re­gie­rungs­bau­meis­ter Otto Müller als dreischiffige Basilika erbaute Kirche St. Hedwig wurde 1953 eingeweiht, seither hat es zahlreiche Baumaßnahmen und Neuerungen wie bei­spiels­wei­se die Gestaltung eigener Jugendräume gegeben.

Die Kirche der Gemeinde St. Ulrich liegt direkt am neu gestalteten Europaplatz im Stadtteil Fasanenhof, zusammen mit dem Pfarrbüro, dem Ge­mein­de­zen­trum und Kinderhaus. Fester Bestandteil des gemeinsamen Ge­mein­de­le­bens sind verschiedene Kirchenchöre in allen Altersstufen, darunter auch ein ökumenischer Kirchenchor, in dem wie in den anderen Chören auch neue Sängerinnen und Sänger jederzeit willkommen sind.

Der Wegbegleiter informiert über das Gemeindeleben

Um regelmäßig über das vielfältige Leben und die un­ter­schied­li­chen Angebote in den Gemeinden zu informieren, wird von St. Hedwig und St. Ulrich der Wegbegleiter herausgegeben, in dem auch aktuelle kirchliche Themen aufgegriffen werden. Die Publikation wird von eh­ren­amt­li­chen Austrägern der Gemeinden an die katholischen Haushalte verteilt und ist zudem in den Kirchen und Pfarrbüros erhältlich.

Ich glaube, dass Kirche einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft und die Stadt leisten kann – und muss.

(Martin Uhl, leitender Pfarrer)
Interview mit Pfarrer MARTIN UHL

„Pfarrer ist sicher der abwechslungsreichste Beruf, den es gibt“

Was ist das Besondere an Ihrer GKG?
Es ist auffallend, dass ein großer Unterschied zwischen den beiden Gemeinden besteht. Zum einen durch die Größe – St. Hedwig hat ca. 5.500 Gemeindemitglieder, St. Ulrich etwa 1.500 – zum andern durch die geschichtliche Entstehung der beiden Ortsteile. Dazu kommen die muttersprachlichen Gemeinden der Kroaten und Ukrainer.   

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit?
Pfarrer ist sicher der abwechslungsreichste Beruf, den es gibt: Von der Taufe über Erstkommunion, Firmung und Hochzeit bis hin zur Begleitung von Kranken und Sterbenden hat man Kontakt zu allen Lebensaltern und Lebenssituationen. Auch der kulturelle Bereich, ich denke da vor allem an die Kirchenmusik, die Berührungspunkte mit Kunst, Vorträge und Weiterbildung etc., ist mir sehr wichtig. Vor allem auch im Hinblick auf Glaubwürdigkeit von Kirche dürfen wir den Einsatz in der Caritas, das Engagement für Bedürftige, Arme, Kranke und Schwache unserer Zeit nicht vergessen. All diese Bereiche machen meinen Beruf sehr, sehr abwechslungsreich.

Welche Bedeutung hat Kirche in der Großstadt?
Die Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft nimmt ab, das merken wir alle. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass Kirche einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft und die Stadt leisten kann – und muss. Die Katholische Kirche ist von ihrer Grundintention sehr international geprägt. Wir haben in St. Hedwig und St. Ulrich das Glück, dass wir muttersprachliche Gemeinden haben. Wir haben drei indische Schwestern, einen afrikanischen Pfarrvikar, eine spanische Kirchenmusikerin sowie einen kroatischen und einen portugiesischen Mesner in der Gemeinde. Das heißt, wenn Menschen aus unterschiedlichen Ländern nach Stuttgart kommen und katholisch geprägt sind, haben sie bei uns eine Anlaufstelle und erleben Weltkirche. In der Großstadt gibt es viele Menschen, die alleine leben – ob sie es wollen oder nicht. Menschen, junge Familien, die ein Leben aus dem Glauben führen wollen, suchen oft Anschluss und Stärkung. Und da als Kirche Gemeinschaft zu stiften und Menschen zusammenzubringen, das sehe ich als unsere Aufgabe.

Was kann Kirche zum Zusammenleben in den Stadtbezirken beitragen?
Da muss Kirche sich natürlich einbringen, das ist klar. Sie muss präsent sein und sich öffnen. Sie sollte Menschen begleiten, ein sinnerfülltes, glückliches Leben zu führen. Sie ist aber auch nach wie vor Kulturträger, auch wenn der Einfluss kleiner wird. Hier gilt es, die Türen zu öffnen und Menschen einzuladen. Wir können helfen, Menschen aus verschiedenen Ländern zu integrieren.

Gibt es einen Leitsatz aus der Bibel oder einen Heiligen, der für Sie Vorbild ist?
Mein Vorbild ist mein Namenspatron, der Heilige Martin. Er ist bestechend in seiner Schlichtheit. Die Mantelteilszene bedeutet für mich: aufmerksam durchs Leben zu gehen, Bedürftige wahrzunehmen und bereit sein zu teilen. Mein Lieblingsbibelvers ist mein Primizspruch: „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden“ (Ex 15,2). Er hat mich schon immer begleitet und ist für mich eine Kraftquelle. Er drückt aus, dass Gott uns gerettet und erlöst hat und dass wir dies singend, freudig in der Liturgie feiern dürfen.

Stand: 14.12.2021

St. Hedwig und Ulrich

Pfarrer Martin Uhl
Zentrales Pfarrbüro St. Hedwig; Lieschingstraße 44; 70567 Stuttgart

Tel.: 0711 71 98 66-0
Fax: 0711 71 98-679
E-Mail: GKG.StuttgartStHedwigundUlrich@drs.de

Kennen Sie unseren Newsletter? 

Wir informieren Sie gerne über unsere aktuellen Themen. Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an. 

Anmelden