Drei Frauen und ein Mann, die an dem kirchlichen Entwicklungsprozess Next Steps mitwirken, prosten sich mit Tassen mitten auf der Stuttgarter Königstraße zu.

Kirche entwickelt sich weiter

Nächste Schritte für eine Kirche der Zukunft

Kirche muss sich verändern. Der Verlust vieler Mitglieder in den vergangenen Jahren hat Folgen in vielerlei Hinsicht. Die Katholische Kirche Stuttgart hat sich mit dem Prozess Next Steps auf den Weg gemacht, Kirche so zu gestalten, dass sie für die Menschen attraktiv ist, aber eben mit deutlich weniger Ressourcen auskommt. Keine leichte Aufgabe. Um möglichst vielen Menschen Mitsprache zu ermöglichen, setzt der Prozess auf Beteiligung. Seit Oktober 2024 wurden in sechs Projektgruppen Ideen erarbeitet. Die Ergebnisse aus den Step-Gruppen werden gebündelt und dann im Mai 2025 dem Stuttgarter Stadtdekanatsrat zur Entscheidung vorgelegt. Auch der diözesane Prozess "Kirche der Zukunft", den der Diözesanrat Ende März 2025 auf den Weg gebracht hat, setzt auf Beteiligung auf allen Ebenen.

"Kirche in Stuttgart geht weiter. Let's go next steps! Procedamus! Denn jeder Weg beginnt mit dem nächsten Schritt. Mit vielen zusammen und mit der Leidenschaft für das Evangelium im Herzen sind wir Kirche in der Stadt und Kirche für die Menschen dieser Stadt", sagt Stadtdekan Christian Hermes. Tatsächlich beteiligen sich viele Menschen an dem Entwicklungsprozess, Haupt- und Ehrenamtliche aus der katholischen Kirche in Stuttgart, aber auch Menschen, die den Blick von außen haben. Sie haben ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Erwartungen in sechs Steps-Projektgruppen eingebracht, die von Oktober bis Februar 2025 konkrete Ideen zu unterschiedlichen Themenfeldern entwickelt und gebündelt haben. Hinzu kommen als Step 7 das diözesane Projekt "Räume für eine Kirche der Zukunft" sowie der im März 2025 im Diözesanrat gestartete Prozess "Kirche der Zukunft".

Angela Schmid, Koleiterin des Gesamtprojekts Next Steps sieht den Prozess als große Chance: "Next Steps bietet uns die Chance in krisenhaften Zeiten trotzdem aktiv Kirche zu gestalten. Das Stadtdekanat erstarrt nicht angesichts der Schwierigkeiten, sondern gestaltet - mit den vielen tollen Menschen, die ja noch immer da sind in der Stadtkirche!" Der Stuttgarter und die diözesanen Prozesse ergänzen und verstärken sich gegenseitig.

Sechs Step-Gruppen in unterschiedlichen Arbeitsphasen

Im folgenden informieren wir Sie über den aktuellen Stand in den Step-Gruppen. In der Sitzung des Stadtdekanatsrats am 15. Mai im Haus der Katholischen Kirche werden die Ergebnisse aus allen Step-Gruppen vorliegen und dem Stadtdekanatsrat zur Entscheidung vorgelegt. Die Steps-Gruppen haben mit unterschiedlichen Methoden und Formaten gearbeitet. In vielen Projektgruppen wurden neben Haupt- und Ehrenamtlichen aus der Kirche bewusst auch Menschen von außen mit einer bestimmten Expertise eingebunden.

Aktueller Stand in den Steps

Next Steps in den nächsten Sitzung des Stadtdekanatsrats

15. Mai 2025 um 17.30 Uhr, Haus der Katholischen Kirche

Bei der nächsten Sitzung des Stadtdekanatsrats im Eugen-Bolz-Saal des HdKK werden Beschlüsse zu den Next Steps gefasst. Die Sitzung ist öffentlich, Gäste sind willkommen.

Auf der Postkarte ist der Satz zu lesen: Gott ist da. Verbunden ist der Satz mit der Frage: ist das für dich: Sehnsucht, Provokation, eine Frage, ein Ausrufungszeichen oder eine falsche Aussage.

Die Projektgruppe unter der Leitung der beiden Theologinnen Monika Kling-​Witzenhausen und Kirstin Kruger-Weiß hat das Ziel, folgenden Grundgedanken in dem Next-​Step-​Prozess und darüber hinaus wach und lebendig zu halten: „Das Göttliche ist schon gegenwärtig in der Welt - dies ist Ausgangspunkt allen kirchlichen Handelns.“ Hierfür hat die Step-Gruppe mit einem Kernteam von rund zehn Menschen und einem größeren Unterstützerkreis eine Postkarte entworfen, die an die Gemeinden versandt wurde und die auch an der Infotheke im Haus der Katholischen Kirche sowie in der Geschäftsstelle des Stadtdekanats zu bekommen ist. Auf dieser Karte steht der Satz "Gott ist da" verbunden mit der Frage: Was ist der Satz für Dich? Sehnsucht? Provokation? Eine Frage? Ein Ausrufungszeichen? Die Karte wurde bereits in Gremiensitzungen, bei Gruppentreffen oder für Aktionen im Haus der Katholischen Kirche eingesetzt - und kann auch weiterhin eingesetzt werden, um einen Impuls zu setzen oder Diskussionen anzuregen.

Die Postkarte als PDF zum Downloaden finden Sie hier.

Im Oktober wurden im Stadtdekanatsrat drei Kirchenmodelle als Diskussionsgrundlage vorgestellt und um eine Auseinandersetzung gebeten: Modell 1, das die Konzentration auf Kernaufgaben und nach innen beschreibt; Modell 2, das auf eine klare Profilierung setzt; Modell 3, das die christliche Verantwortung in der Gesellschaft stark macht. Bis zum 27. Januar sind insgesamt 26 Rückmeldungen eingegangen, darunter von 15 Kirchengemeinden sowie zwei Gesamtkirchengemeinden. Auch vier Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache und vier Dienstkonferenzen haben sich beteiligt. Neben den Bewertungen der Modelle wurden übergreifende Hinweise und sechs Vorschläge für alternative Kirchenmodelle eingereicht.

Zusammenfassung der Rückmeldungen

Roland Weeger, der Geschäftsführer des Hauses der Katholischen Kirche und des Katholischen Bildungswerk Stuttgart und Kai Oßwald, stellvertretender Gewählter Vorsitzender des Stadtdekanatsrats, haben als Verantwortliche von Step 2 die Rückmeldungen ausgewertet und strukturiert dokumentiert. Auf Grundlage der Resonanzen werden sie in den nächsten Wochen einen Orientierungsrahmen erarbeiten, der dann als Beschlussvorlage in den Stadtdekanatsrats eingebracht wird. Der Orientierungsrahmen soll als Zukunftsbild für die Kirche in der Stadt und für die Stadt dienen.

Starke Bindung an Ortsgemeinde vorhanden

Die Rückmeldungen zeigen, dass eine starke Bindung an die jeweilige Ortsgemeinde besteht, die verbunden ist mit der Befürchtung, dass größere Strukturen zu mehr Anonymität führen. Zudem besteht die Sorge um die Gemeindemitglieder, die aufgrund ihres Alters eben nicht mehr so mobil sind. Aus vielen der Rückmeldungen lässt sich die Sorge herauslesen, dass auf lange Sicht weniger Gottesdienste gefeiert und Sakramente gespendet werden können, was einem Substanzverlust gleichkomme. Die Zukunft müsse geistlich und pastoral gedacht werden. Einbezogen werden sollen dabei nicht nur Kirchengemeinden, sondern auch andere Orte und Sozialformen von Kirche.

Großes Interesse an Kooperation

Es besteht ein großes Interesse an mehr Kooperation zum einen innerhalb der Gesamtkirchengemeinde, aber auch mit der evangelischen Kirche. Eine Vielfalt an Angeboten wird als wichtig erachtet, genauso wie gesellschaftliches Engagement in den Stadtbezirken und der Stadt. Es wird als wichtig angesehen, das Ehrenamt zu stärken, um eine Fixierung auf Hauptamtliche zu vermeiden und um mit geringer werdenden personellen Ressourcen auskommen zu können.

Die Auswertung ergab höchst unterschiedliche Einschätzungen darüber, in welcher Geschwindigkeit die Ressourcen abnehmen werden und wie schnell dies dann auch vor Ort spürbar sein wird. Zudem machen die Rückmeldungen deutlich, dass die Veränderungsbereitschaft unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

Vielfach geäußert wurde die Erwartung, dass die Kriterien für Veränderungen transparent kommuniziert werden. Zudem besteht viel Unklarheit darüber, in welchem Zeitraum die Veränderungen nach der Beschlussfassung durch den Stadtdekanatsrat umgesetzt werden.

Auf Grundlage der Rückmeldungen soll Orientierungsrahmen entstehen

Da es kein klares Votum für keines der Modelle gab, werden die Verantwortlichen von Step 2 einen Orientierungsrahmen zur Abstimmung in den SDR einbringen – als Zukunftsbild für die „Kirche in der Stadt und für die Stadt“.

Hier finden sich die gesammelten Rückmeldungen.

Viele Ergebnisse aus drei Beteiligungsformaten

Mehr als 70 Frauen und Männer aus den Stuttgarter Kirchengemeinde-, den Pastoralräten sowie dem Stadtdekanatsrat haben am 18. Januar in einem Workshop überlegt, mit welchen Strukturen, Gremien und Rechtsformen die Katholische Kirche in Stuttgart in die Zukunft gehen könnte. Am 31. Januar haben sich noch einmal so viele Interessierte aus den Gemeinden und Einrichtungen in einem offenen Videomeeting getroffen, um über die Strukturen der Zukunft zu sprechen. Im dritten Beteiligungsformat am 1. April 2025 haben sich mehr als 100 interessierte Personen aus dem Dekanat mit der Ausgestaltung der Pastoral- und Gemeindeteams vor Ort beschäftigt und ausgetauscht. Der Grundgedanke bei beiden Veranstaltungen: die angestrebten schlankeren Strukturen sollen kein Selbstzweck sein, sondern allein dem Ziel dienen, mit deutlich weniger Ressourcen auch in Zukunft vielfältiges kirchliches Leben an vielen Orten in Stuttgart zu ermöglichen.

Klares Ziel: vielfältiges Leben vor Ort erhalten

Ein Stimmungsbild am Ende des Workshops und auch des ersten Videomeetings ergab jeweils eine mehrheitliche Zustimmung der Anwesenden zu der Überlegung, die 42 Kirchengemeinden zu einer einzigen Stuttgarter Kirchengemeinde zusammenzufassen. Im nächsten Schritt wurde in einem zweiten Videomeeting am 1. April überlegt, wie die Pastoral- und Gemeindeteams im Sozialraum konkret ausgestaltet werden können, damit auch in Zukunft eine gute Arbeit vor Ort möglich sein wird.

Rechtlicher Rahmen für eine gute Arbeit vor Ort

Die Step-3-Verantwortlichen Christian Hermes und Regina Neuhöfer haben zwei Modelle zur Diskussion gestellt. Wichtig ist beiden die Feststellung, dass die Frage der Rechtsstruktur nicht mit der Nähe zu den Menschen gleich zu setzen sei. Vielmehr geht es darum, rechtliche und organisatorische Strukturen als Stadtkirche so zu verändern, dass der pastorale Auftrag auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen gut erfüllt werden kann. Verändert werden soll der rechtliche Rahmen, die Präsenz der Kirche vor Ort soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

Die zwei Modelle im Detail

Das erste Modell sieht vor, dass alle 42 Stuttgarter Kirchengemeinden zu einer Kirchengemeinde zusammengeführt werden und das Stadtdekanat als Netzwerkorganisation für alle katholischen Orte in Stuttgart erhalten bleibt. Demnach gäbe es dann nur mehr einen Rechtsträger für das Personal, nur mehr eine Mitarbeitervertretung und nur mehr einen Haushalt mit Etats für die Arbeit vor Ort. Zum Vergleich: aktuell besteht die Katholische Kirche in Stuttgart aus 55 Körperschaften öffentlichen Rechts (42 Kirchengemeinden, 12 Gesamtkirchengemeinden und ein Stadtdekanat). Um die Mitarbeitenden in unterschiedlicher Anstellungsträgerschaft kümmern sich fünf Mitarbeitervertretungen. Die Zusammenlegung zu einer stadtweiten Kirchengemeinde soll mehr Flexibilität ermöglichen und den Verwaltungsaufwand reduzieren. So sei es beispielsweise im Personalbereich möglich, Stellendeputate zusammenzufassen.

Eine stadtweite Kirchengemeinde oder mehr als eine und weniger als zwölf

Das zweite Modell sieht vor, mehr als eine und weniger als zwölf Kirchengemeinden zu schaffen. Die Gesamtkirchengemeinden würden bei beiden Modellen aufgelöst. Auch bei Modell 2 würde die Zahl der Gremien reduziert, wäre eine Bündelung von Aufgaben und Stellenanteilen möglich und würden Strukturen vereinfacht. Allerdings stellt sich bei diesem Modell die Frage, ob angesichts der rasanten Entwicklungen bei der Mitgliederzahl, dem Kirchensteuerrückgang und dem pastoralem Personal nicht in kurzer Zeit eine erneute Strukturreform notwendig werden könnte. Dann wäre dieses Modell nur ein Zwischenschritt zu einer grundlegenderen Reform.

Der Handlungsunfähigkeit vorbeugen

Schon jetzt zeigt sich die rasante Entwicklung an vielen Stellen, zum Beispiel in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd. Schwierige Situationen können aus Sicht der Step-3-Verantwortlichen dann entstehen, wenn eine Kirchengemeinde/Gesamtkirchengemeinde ohne Pfarrer (oder Administrator) und/oder Kirchengemeinderat (oder Ersatzgremium) ist und damit handlungsunfähig werde. Die Leitung fiele in einem solchen Fall an den Bischof zurück.

Was auch in Zukunft vor Ort bleiben soll

Im zweiten Videomeeting am 1. April wurden Vorschläge gesammelt, was auch in Zukunft vor Ort verbleiben soll - auch wenn sich die rechtlichen Strukturen verändern. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kamen folgende Rückmeldungen: Als wichtig angesehen wurde die Begleitung von Hauptamtlichen für das ehrenamtliche Engagement  auch in veränderten Strukturen, es brauche weiterhin Ansprechpartnerinnen und Ansprechparter. Die lokale Präsenz und der lokale Bezug, das Bewahren der Beziehungen, wird ebenfalls als elementar erachtet. Dies soll zum Beispiel in Sachausschüssen des Kirchengemeinderats als pastorale Teams insbsondere zu den Themen Gemeinschaftsbildung und -pflege, Begegnung, Zusammenhalt, Spiritualität und Gottesdienst, Seelsorge vor Ort, Katechese, Ehrenamt, Gemeindecaritas, Pastoral für Zielgruppen (Kinder, Jugend...) gelebt werden. Auch die Begleitung von Standortentwicklungen durch das Ehrenamt wird als wichtig angesehen. Die Größe der Teams soll flexibel gehalten werden und zur jeweiligen Aufgabe passen. Die Teams müssten zudem mit einem angemessenen Budget ausgestattet werden. Außerdem seien vor Ort eine gewisse Infrastruktur und Hilfsmittel für die Arbeit (Büro- oder andere Räume, technische Ausstattung) nötig.

Mit weniger Ressourcen handlungsfähig bleiben

Das grundlegende Ziel der Strukturreform: trotz sinkender Mitgliederzahlen, rückläufiger Kirchensteuereinnahmen und fehlenden pastoralen Personals als katholische Kirche in Stuttgart handlungsfähig zu bleiben. Chancen und Risiken dieser grundlegenden Veränderung wurden bei allen drei Veranstaltungen offen angesprochen, auch kritische Stimmen kamen zu Wort. Darüber, was von den Vorschlägen aus dem Workshop und dem Videomeeting umgesetzt wird, entscheidet der Stadtdekanatsrat am 15. Mai 2025. Was nicht auf der Ebene der Stadtkirche umgesetzt werden kann, wird als Vorschlag an die Diözesanleitung übermittelt.

Hier finden Sie einen ausführlichen Zwischenbericht zu Step 3.

Was Menschen von Kirche wollen und brauchen

Der vollständige Titel der vierten Step-Gruppe lautet: "Was wollt ihr, dass wir euch tun? Pastorale Servicequalität und Kooperation anlässlich besonderer Lebensereignisse".  Am Beispiel von Bestattung und Firmung erarbeiten zwei Arbeitsgruppen, was bei zentralen Lebensereignissen Menschen von Kirche wollen und brauchen. Die Arbeitsgruppe Firmung unter der Leitung des stellvertretenden Stadtdekans Michael Heil hat unter dem Motto "„Hand in Hand geht’s leichter!“ ein Modell der kooperativen Firmpastoral im Stadtdekanat erarbeitet, das dem Stadtdekanatsrat im Mai zur Entscheidung vorgelegt wird.

Modell einer kooperativen Firmvorbereitung

Firmvorbereitung lebt davon, dass Kinder und Jugendliche sowie ihr familiales Umfeld das Angebot als für sie persönlich sinnvoll und plausibel erkennen. Dazu gehört auch, dass sich die Jugendlichen und ihre Familien frühzeitig, einfach und umfassend über Inhalte und Termine informieren können. Die Firmvorbereitung im Stadtdekanat soll sich künftig an folgenden Leitlinien ausrichten:

1.    Im Laufe der Firmvorbereitung ermöglichen wir den Firmbewerbern, die Alltagsrelevanz des christlichen Glaubens als Einzelne oder als Einzelner und mit der Gruppe in einer pluralen Gesellschaft und pluralen Kirche vor Ort und im Stadtdekanat zu erfahren.

2.    Die Firmbewerberinnen und – bewerber lernen grundlegende christlich-katholische Überlieferungen kennen.

3.    Die Jugendlichen erfahren durch ein soziales Engagement vor Ort ihre Ortsgemeinde und die Stadtkirche von Stuttgart als diakonische Kirche.

4.    Die Gestaltung der Firmvorbereitung findet Ausdrucksformen, um den christlichen Glauben durch aktive Beteiligung und Partizipationsmöglichkeiten persönlich erlebbar zu machen.

5.    Die jungen Menschen erleben verschiedene Formen und Ausdrucksformen von Spiritualität und Liturgie und können selbst mitgestalten.

6.    Sie lernen über die gemeindlichen Grenzen hinaus auch Einrichtungen für Jugendliche in der Stadt (Kooperationspartner) kennen, in besonderer Weise die Schwerpunkt- und Profilorte des Stadtdekanates (Jugendpastorales Zentrum, St. Maria als, station s, Cityseelsorge)

7.    Wo subsidiär Firmpastoral funktioniert und Kooperationen nicht notwendig sind, darf dies weiterhin so sein.

Was den Jugendlichen wichtig ist

Eine Firmgruppe, die sich an den ohnehin schon etablierten Peer-Groups orientiert oder gar deckungsgleich ist, ist bei der Firmvorbereitung elementar. Die Jugendlichen dürfen die Gruppen selbst bilden und in den auch dynamisch wechselnden Gruppenkonstellationen an den Veranstaltungen teilnehmen. Firmvorbereitung und die Feier der Firmung selbst wird oft als „Prüfung“ vor der Gemeinde verstanden und erlebt. Der vorgeschlagene Weg der Firmvorbereitung im Stadtdekanat versteht sich als Weg der Freiheit, der sich von einem „Ableistungsgedanken“ distanziert und auf Pflichtveranstaltungen, sowie das Kontrollieren dieser Pflichterfüllung gänzlich verzichtet.

Anders als Schule

Partizipation, die aktive Beteiligung in und an Gottesdiensten, sowie idealerweise auch die Beteiligung der Jugendlichen an der Gestaltung der Firmvorbereitung und der thematischen Inhalte erhöhen den Relevanzfaktor für die Jugendlichen. Methodenvielfalt sowie Abgrenzung von schulischen Strukturen und Sozialformen tragen zu einer gelingenden Firmvorbereitung bei.

Bezug zur Ortsgemeinde soll bleiben, wo dies möglich ist

Ein Bezug zur Ortsgemeinde in der Firmvorbereitung soll ermöglicht und angebahnt werden, wo dies möglich und sinnvoll erscheint. Eine gemeindeübergreifende Firmpastoral ist nur dann sinnvoll und möglich, wenn es offene Angebote und Module im Rahmen der Firmvorbereitung gibt, die den Jugendlichen der beteiligten Kirchengemeinden zugänglich gemacht werden. Dies kann zum Beispiel das Angebot einer gemeinsamen Reise oder eines Sozialprojektes sein.

Ein Kernteam koordiniert und plant

Das Kernteam bestehend aus
a)    Hauptberufliches Pastorales Personal mit Koordinations- und Begleitungsaufgaben
b)    Ehrenamtlichen Firmkatecheten aus allen beteiligten Kirchengemeinden, die wiederum Teams vor Ort begleiten und anleiten
c)    Verwaltungskraft für Anmelde- und Veranstaltungsmanagement
d)    Vertreterinnen und Vertretern aus dem jugendpastoralen Zentrum
koordiniert und plant die Firmvorbereitung im Stadtdekanat für die beteiligten Kirchengemeinden. Es gibt eine gemeinsame Startveranstaltung.

Jugendliche entscheiden frei über Länge der Vorbereitung

Die Jugendlichen wählen den Termin der Firmspendung aus. Sie entscheiden sich frei für Module und Dauer der Vorbereitung und wählen aus dem Modulangebot aus, was ihnen zusagt. Sie geben bis zu einem vereinbarten Termin die Daten in die Anmeldemaske auf der Website (www.firmung-stuttgart.drs.de) ein (kostenfreies Umfragetool des MAP).
Die gemeindeübergreifenden Module decken verschiedene Themenbereiche ab, zum Beispiel Spiritualität und Glaube (#spirit), Leben und Sinn (#life), Austausch und Information (#talk) und gemeinschaftsstiftenden Veranstaltungen (#together).

Gemeinsame Webseite mit allen Informationen

Ein wichtiger Fortschritt im Sinne der Servicequalität und Nutzerorientierung ist größtmögliche Transparenz über die unterschiedlichen Wege der Firmvorbereitung im Stadtdekanat Stuttgart. Es soll eine gemeinsame Website unter der Adresse www.firmung-stuttgart.drs.de geben. Auf dieser Seite sollen alle Firmtermine der 42 Kirchengemeinden veröffentlicht und es soll Auskunft darüber gegeben werden, wie der Weg der Vorbereitung auf die Firmung stattfindet. Ebenso soll die Seite Kontaktmöglichkeiten anbieten. Zu klären ist, wer diese Seite administriert, verantwortet und pflegt.

Mehrwert für die Jugendlichen

Das gemeindeübergreifende und zeitlich ungebundene Modulsystem erlaubt es, auch über die Firmspendung hinaus an Treffen und Aktionen mit anderen Jugendlichen teilzunehmen. Hier ist der Mehrwert eines gemeinsamen Firmweges deutlich erkennbar.

In der Arbeitsgruppe mitgewirkt haben Ehrenamtliche aus der Firmvorbereitung und Mitarbeitende aus den pastoralen Diensten.

Die zweite Arbeitsgruppe in Step 4 nimmt die Servicequalität bei Bestattung und Trauer in den Blick und wird geleitet von der Gemeindereferentin Christine Göttler-​Kienzle und der Seelsorgerin für Trauernde Britta Bosch. Ziel ist es, die Bestattungs-​ und Trauerpastoral im Stadtdekanat zu reflektieren und auf eine gute Qualität hin zu optimieren. Hinterfragt wird, was eine gute kirchliche Trauerarbeit ausmacht und wofür die katholische Kirche in der Stadtgesellschaft steht. Dazu gehören die Themen Erreichbarkeit bei Sterbefällen, Rolle der Kirche bei den Bestattern genauso wie die Frage, kommt die liturgische Sprache bei Trauerfeiern bei den Menschen an. Die Beteiligten haben sich auf zwei Grundsätze verständigt: 

1. Das Thema Sterben – Bestattung – Trauer hat pastorale Priorität.
2. Wir wollen eine Fortentwicklung der Serviceorientierung und Qualität im Prozess Sterben – Bestattung – Trauer.

Den Blick weiten: Sterben - Bestattung - Trauer

Für die Beteiligten hat sich in dem Prozess gezeigt, dass es wichtig ist, den Blick zu weiten und eben nicht nur auf die Bestattungen, sondern auf drei Säulen zu schauen: Sterben - Bestattung - Trauer. Denn oft liegen die Stolpersteine in den Übergängen, oft gehen die Menschen in diesen Zwischenräumen verloren. Wichtig ist deshalb auch, zum Beispiel die Krankenhausseelsorge mit in den Blick zu nehmen. Die Gruppe möchte zum Beispiel Ideen entwickeln, wie man es schafft, nach einer Beerdigung eine Brücke zu einem trauernden Menschen zu bauen und ihn auf ein Trauercafé oder eine passende Trauergruppen aufmerksam zu machen. 

Erreichbarkeit der Pfarrbüros für Bestatter verbessern

Im Mai sollen erste Umsetzungsvorschläge in den Stadtdekanatsrat eingebracht werden, andere Ideen sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt weiterentwickelt werden. Die Gruppe hat sich für zwei Pilotprojekte entschieden, für die Beschlussanträge in den Stadtdekanatsrat im Mai eingebracht werden sollen:  

1. Pilot zur Erhöhung der zeitnahen Erreichbarkeit der Pfarrbüros für die Bestatter.

2. ein Pilot zur Trauernachsorge

Zu den weiteren Vorhaben im Anschluss an die Pilotprojekte zählen:
1. Gestaltung einer Dekanatskonferenz zur kontinuierlichen Fortentwicklung des Themas
2. Entwicklung eines Evaluationsformats über die Begleitungserfahrungen der Menschen im Abschiedsprozess

Im folgenden Dokument finden Sie die Anforderungen, die die Step-Gruppe zusammengetragen hat.

 

Im Rahmen des Step arbeiten ein Workshop und mehrere Teilprojekte an einer Pointe: Einladend Kirche sein – auch vor der Kirchentür! Das betrifft zum Beispiel die Haltung, mit der wir Anderen und vor allem neuen Gesichtern begegnen. Gemeint ist eine innere Bewegung, die in der persönlichen Beziehung mit Gott gründet und zu anderen Menschen hinführt. Ein anderes Beispiel sind Begrüßungsdienste: In einigen Gemeinden engagieren sich Menschen, um Besucherinnen und Besucher beim Gottesdienst persönlich willkommen zu heißen und auch für diejenigen, die sich vielleicht schwer damit tun, eine Gelegenheit für die weitere Kontaktaufnahme zu bieten.

Stellenprofil mit Sozialraumorientierung

Eine andere Arbeitsgruppe hat ein Stellenprofil mit Schwerpunkt Sozialraumorientierung erarbeitet. Die betreffenden Stelleninhaberinnen und Stelleninhaber sollen Teil eines multiprofessionellen Teams vor Ort werden und mithelfen, dass Kirche im Stadtteil präsent und ansprechbar wird. Sie sind mit Menschen in Kontakt, die sich für das Gemeinwohl engagieren, und unterstützen sie dabei. Sie initiieren, stärken und pflegen Netzwerke, z. B. mit anderen Gruppierungen, in Stadtteilrunden und mit sozialen Einrichtungen. Hierdurch tragen sie dazu bei, das Reich Gottes in der Lebenswirklichkeit der Menschen zu entdecken. Dabei vollbringen sie einen mehrfachen Balanceakt: zwischen allgemeiner Netzwerkarbeit auf der einen Seite und gezielter Suche nach Zusammenarbeit mit kirchlichen Orten auf der anderen Seite. Sowie dadurch, dass sie die Verbindung zum vielfältigen Gemeindeleben halten, zu dem auch ein mehr binnenkirchlich orientiertes Engagement gehört. Für die Einrichtung der Stellen mit diesem Profil wird vorgeschlagen, bislang nicht besetzte Stellen aus dem Bereich der „weiteren Berufe im kirchlichen Dienst“ zu aktivieren.

Best-​Practice-​Versuch in Vaihingen

Pastoralreferent Magnus Meyer hat seinen Dienstantritt im vergangenen Jahr mit einem Sozialraumcoaching verbunden, das er für den Next-​Steps-​Prozess dokumentiert und reflektiert. Seine Zwischenbilanz: "In all dem, was innerhalb des normalen kirchlichen Alltags und innerhalb des kirchlichen Systems samt der Kirchengemeinde am Laufen gehalten werden muss, verliert sich zuweilen der Blick für jene Menschen und Einrichtungen, die auch vor Ort leben und da sind, aber nicht Teil des kirchlichen Establishment sind. Das Coaching hält mich dazu an, hier genauer hinzusehen und zumindest hie und da Blicke über den Tellerrand zu wagen. Selbst wenn dies im alltäglichen Klein-Klein nicht so oft gelingt, wie es vermutlich nötig wäre, ist das Coaching für mich auf alle Fälle eine Sensibilisierung dafür. Wenn wir das Leitwort "Kirche in der Stadt für die Stadt" ernst nehmen wollen, ist das Teilprojekt eine große Hilfe auf dem Weg dorthin. Kirche ist nur dann eine gesellschaftlich relevante Größe, wenn sie Anteil nimmt, eingebunden in die Stadtgesellschaft und mit Interesse an der Lebenswirklichkeit der Menschen, mit denen sie vor Ort lebt. Hier kann das Teilprojekt als "Seh-Hilfe" dienen."

Ein Beispiel für eine Stelle

Das Bild zeigt eine Wolke aus vielen Wörtern, die bei einer Mentimeter-Umfrage gesammelt worden sind. Die Frage war: Was ist Ihnen am Gottesdienst wichtig? Am häufigsten genannt wurden die Begriffe Predigt, Musik, Stille.

Als Bearbeitungsmethode wurde für den Step eine Mischung aus Umfragen sowie Interviews und Beratungen in unterschiedlichen Gruppen gewählt.
Verantwortlich für die Bearbeitung waren
•    Angela Schmid, Dekanatsreferentin und Steps-Verantwortliche
sowie
•    Tobias Albers, Hauptabteilung Liturgie
•    Christiane Bundschuh-Schramm, Hauptabteilung Pastorale Konzeption
•    Stefan Karbach, station s
•    Claudia Schmidt, KDFB
Weitere Beteiligte waren neben den Teilnehmenden des Pastoralworkshops Expertinnen und Experten, die bereit waren zu ihren Erfahrungen und ihrem Blick auf Gottesdienste interviewt zu werden. Dies waren je ein Leiter einer Gemeinde für Katholiken anderer Muttersprache, ein evangelischer Pfarrer (verantwortlich für das Projekt „SegensService“), eine Kirchenmusikerin und ein Professor für Liturgiewissenschaft.
Digital befragt wurden zudem 35 pastorale Mitarbeitende sowie 39 Verwaltungsmitarbeitende und im Rahmen einer offenen Videokonferenz haben weitere 26 Interessierte, vor allem aus dem Kreis der Wortgottesfeier-Leitenden, das Thema und Umsetzungsideen beraten.
Insgesamt waren so an diesem Step in unterschiedlicher Intensität über 100 Personen beteiligt. Eine breite Grundlage – im Einklang mit dem Gesamtprozess Next Steps aber keine allumfassende.

Mit folgenden Grundannahmen wurde gearbeitet

Grundannahmen, auf die die Verantwortlichen die vorliegenden Umsetzungsideen aufbauen:
•    die Form der gottesdienstlichen Feiern wird ganz frei verstanden und reicht von Andacht, über Taufe bis Eucharistie, von Einschulungs- bis Zielgruppengottesdienst und darüber hinaus.
•    Eucharistie hat dabei einen besonderen Stellenwert, der besonders in den muttersprachlichen Gemeinden wahrzunehmen ist und auch allgemein gewürdigt wird. Sie ist jedoch nicht die einzige unterstützenswerte Gottesdienstform, zumal sie bereits mit vielen Ressourcen getragen wird. Zugleich kann die Eucharistiefeier – im Sinne des Blicks auf „Gottesdienste der Zukunft“ - durch das künftig immer stärkere Fehlen von Priestern in Zukunft eben nicht mehr die einzige regelmäßig gefeierte Form von Gottesdienst sein, so lange nicht die Weltkirche kirchenrechtlich ganz andere Möglichkeiten für die Leitung der Eucharistie schafft.
•    Im Umkehrschluss müssen Engagierte Unterstützung erhalten, um miteinander auch in Zukunft Gottesdienst feiern zu können. Dabei sind die etablierten Wortgottesfeiern eine Form, neben vielen anderen öffentlichen bis hin zu privaten/hauskirchlichen Formen.
•    Als Gottesdienste werden dabei alle gemeinschaftlichen Feiern gesehen, bei der Menschen zusammenkommen mit der Hoffnung, Stärkung für ihr Leben zu finden und Se-gen zu erfahren.
•    Zu einem Gottesdienst gehören wesentlich „Wort“ (Bibel, Frohe Botschaft, Predigt, …) und „Symbol“ (Gebet, Sakramente, Sakramentalien, Rituale…).
•    Die musikalische Gestaltung der Gottesdienste spielt eine besondere Rolle.

Im Blick: Zielgruppen, Qualität und Formen

Die verschiedenen Diskussionsrunden und Interviews haben die drei Zielrichtungen „Zielgruppe, Qualität und Formen“ vertieft und diskutiert. Entstanden sind folgende konkrete Umsetzungsideen, die die Leitfrage des Steps „Wie wollen wir unseren Glauben feiern?“ beantworten helfen, indem sie Bausteine für „Gottesdienste der Zukunft“ bieten. Konkret geht es um:
•    Wie lässt sich die Zielgruppe des Steps – Hauptamtliche wie freiwillig Engagierte – unterstützen?
•    Wie kann die Qualität der angebotenen Gottesdienste gesichert oder sogar erhöht werden? Besonders im Blick sind hier Sprache und Botschaft, aber auch der Inhalt der Gottesdienste und die Musik.
•    Wie können unterschiedliche Formen von Gottesdienst gestärkt werden, gerade die nicht-eucharistischen, die von freiwillig Engagierten zunehmend getragen werden (müssen)? Wie steht es um alternative Gottesdienstformen und wie werden anlassbezogene (zu besonderen biographischen Momenten angebotene) Gottesdienste gefeiert und gefördert?

Referentin oder Referent für Gottesdienstentwicklung

Daraus entstanden sind folgende Umsetzungsideen:

1.    Einrichtung einer Stelle „Referentin/Referent für Gottesdienstentwicklung Stuttgart“
-    Wo Engagement und gottesdienstliches Leben in der Stadtkirche stattfinden, sollen sie durch diese Stelle unterstützt werden.
-    Konkrete Aufgaben sind Unterstützung, Fortbildung, Koordination, Information und Vernet-zung der kirchlichen Orte im gottesdienstlichem beziehungsweise liturgischem Feiern.
-    Aktuell Einrichtung der Stelle aus nicht besetzten Gemeindestellen mit 5% je Gesamtkirchengemeinde, wobei auch die muttersprachlichen Gemeinden als Beteiligte mitgedacht werden (Freigabe durch GKG/GKaM und durch Diözese notwendig). Eine 50% Stelle ist dabei das Minimum, um im Stadtdekanat sinnvoll unterwegs sein zu können.– Mittelfristig soll die Stelle aus dem pastoralen Stellenpool der Stadtkirche geschaffen werden, wenn und falls alle pastoralen Mitarbeitenden auf dieser Ebene angestellt sein werden.
-    Auf 5 Jahre eingerichtet parallel zu Profilstellen
-    In 5 Jahren planen wir mit einer notwendigen Fortentwicklung des Stellenprofils, angepasst an die bis 2030 sicher nochmals veränderten Bedingungen und Beteiligten. Eine mögliche Richtung dieser Fortschreibung kann eine noch stärkere Schwerpunktsetzung auf die Unterstützung Engagierter in der Gestaltung von sehr freien, wenig formalisierten gottesdienstlichen Angeboten wie Segensräumen oder Gebetsorten sein. Die Beobachtung und Weiterentwicklung der Anforderungen an die Stelle im Austausch mit der Fachaufsicht ist ebenfalls Aufgabe des Stelleninhabers/der Stelleninhaberin.
-    Fach- und Dienstaufsicht wird parallel zu den Profilstellen gehandhabt.
-    Es braucht eine räumliche und inhaltliche Anbindung der Stelle innerhalb der Stadtkirche. Diese wird gesucht.
-    Eine enge Vernetzung mit der Hauptabteilung Liturgie im Bischöflichen Ordinariat ist notwendig.
-    Keine dezidierte Aufgabe dieser Stelle ist es, selbst Gottesdienste anzubieten. Es kann im Rahmen eines Fortbildungsangebots oder einer Kooperation sinnvoll sein, auch gemeinsam Gottesdienste zu gestalten – das aber dann vorübergehend oder im Einzelfall.
-    Zur Referentenstelle braucht es parallel zu Profilsstellen einen Sekretariatsanteil von 10% je 50% Stellenumfang. Die Verortung dieses Anteils hängt an der räumlichen und inhaltlichen Anbindung der Stelle.

Professionelle Unterstützung für ehrenamtlich Engagierte vor Ort

Eine solche „Referentin/Referent für Gottesdienstentwicklung“ wäre gerade für die zunehmend allein verantwortlichen freiwillig Engagierten hilfreich. Sie können hier professionelle Unterstützung, Beratung und Vernetzung finden und so selbstverantwortlich auch in Zukunft Gottesdienste in allen Formen (mit Ausnahme der Eucharistie) feiern. Das Ehrenamt zeichnet sich durch eine hohe gemeinsame Lernbereitschaft aus.     
Auch für das Hauptamt soll die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber tätig sein, um bereits bestehende gottesdienstliche Angebote zu stärken, zu vernetzen, besondere gottesdienstliche Angebote für die Stadtkirche zu koordinieren (z.B. Segensfeiern oder Weihnachten für bestimmte Zielgruppen), aber auch beste-hende Angebote qualitativ immer weiter zu verbessern. (Grundannahme hier: auch Gutes kann immer noch besser werden. Lebenslanges Lernen gilt auch im liturgischen Bereich.)     
Wichtig ist es für die Stelle Kontakte vor Ort zu knüpfen und dort Gottesdienstformen, Bedingungen und Abläufe kennenzulernen und gemeinsam an ihnen zu arbeiten. Außerdem geht es darum Informationen einzubringen, beispielweise über bereits angebotene Fortbildungen in Stadtdekanat und Diözese, Erfahrungen anderer oder den wissenschaftlichen Forschungsstand.

 Was die Stelle Gottesdienstentwicklung anbieten soll

Fortbildungsangebote, die der Stelleninhaber/ die Stelleninhaberin organisieren und/oder selbst anbieten soll:
-    für hauptberufliche pastorale Mitarbeitende - dafür lässt sich beispielsweise das aktuell nicht standfindende für pastorale Mitarbeitende verpflichtende „Theologische Seminar“ nutzen
-    für ehrenamtliche Interessierte, nach Wunsch online und präsentisch
-    Organisation und Bewerbung Gottesdienst, Durchführung in einer eigens zu beschreibenden Kooperation mit dem Fachbereich Liturgie der Hauptabteilung Liturgie
-    Ergänzt werden soll dieses Angebot durch die ganzjährige Vermittlung von Informationen zum Thema Predigt und Sprache im Gottesdienst, wie zum Beispiel Lesepredigten, loh-nenswerte Angebote im Internet, Fortbildungen des Fachbereichs Liturgie und des Instituts für Fort- und Weiterbildung der Diözese

Die Relevanz des Themas Sprache und Botschaft wurde in allen Umfragen und Gesprächen im Rahmen dieses Steps betont.
Als wichtiger Inhalt von Fortbildungen lässt sich aus den gesammelten Rückmeldungen ableiten, dass vor allem auf die Lebensrelevanz von Botschaft und Sprache (mehr) Wert gelegt werden muss. Die Sprache des Gottesdienstes muss „modernisiert“ werden, so dass die Auslegung näher am konkreten Leben der Menschen liegt. Es braucht eine Sprache und Botschaft, die wach und authentisch ist. Freies Sprechen, anschaulich und alltagsnah, will geübt sein in Haupt- und Ehrenamt. Auch eine einfache und doch relevante Sprache, die alle Menschen mitnimmt, soll eingeübt werden.     

Menschen im Gottesdienst stärker beteiligen

Es wird in Gottesdiensten in Zukunft mehr um die Beteilung aller in der Feier gehen als bisher. Menschen können in die Gottesdienste über eine alltagsnahe, authentische Sprache wie auch die Auswahl von Themen, die ihrem Leben entsprechen, einbezogen werden. Der persönliche Zuspruch, Halt in Krisen, die Vermittlung von Hoffnung und Gottespräsenz sind die entscheidenden Botschaften, die in Fortbildungen reflektiert und geübt werden können.     
War bisher ein Hauptelement von Gottesdiensten die durch Worte geprägte Predigt, so können zukünftig vielfältigere Formen genutzt werden, die weniger von Worten, bei Bedarf auch weniger von hauptamtlich ausgebil-deten Menschen abhängen und mehr alle Anwesenden in die Verkündigung einbeziehen. Dialogischere Formen von Gottesdiensten können eine zukunftsfähige Form sein. Auch dies ein Baustein eines künftigen Fortbildungsangebots.    

Fortbildungen zu anlassbezogenen und alternativen Gottesdienstformen

Fortbildungsangebote, die die Stelleninhaberin/ der Stelleninhaber organisieren und/oder selbst anbieten soll:
-    In unterschiedlichen Formaten, zum Beispiel Onlinefortbildung oder Workshoptage
-    Inhalte:  Vorlagen an die Hand geben, Austausch, ausprobieren – in Balance von Theorie und Praxis und einzelnen über einen längeren Zeitraum begleitenden Formaten

Diese alternativen oder anlassbezogenen Gottesdienste wurden gerade von den freiwillig Engagierten als besonders wichtig angesehen. Da pastorale Hauptberufliche weniger werden, spielen die freiwillig Engagierte künftig eine immer wichtigere Rolle und müssen im Blick von Gottesdienst-Förderung sein. Von den Rahmenbedingungen her sollten Uhrzeiten und Wochentage von Gottesdienstangeboten überprüft werden. Vertraute Formen wie die Eucharistie können zu Zeiten gefeiert werden, die dem Leben der heutigen Men-schen mehr entgegen kommen. Bei neuen Formen macht es dagegen Sinn gerade auf geprägte Zeiten wie den Sonntagmorgen zu gehen, um sie ins Bewusstsein zu bringen. Die Häufigkeit, in der Gottesdienste besucht werden, muss mitbedacht werden (nicht mehr wöchentlich, aber in besonderen Situationen). Eine individualbiographische, aber auch lokale und gesellschaftliche Ereignisse betreffende Ausrichtung der gottesdienstlichen Ange-bote macht Sinn.     

Zentrale Empfehlungen der Step-Gruppe

Zentrale Empfehlungen sind altbekannte Formen „aufzubrechen“, aber ebenso alte Formen wiederzuentdecken (Stundengebet, Agapefeiern, …) und in zeitgemäßer Form zu feiern sowie musikalisch geprägte Formen be-sonders zu fördern bzw. Formen zu finden, die alle Sinne ansprechen. Zur Realität gehört, dass Formen ausprobiert, verändert, wieder weggelassen und neuentdeckt werden können. Vom Aufwand her lohnen sich auch kleine, unaufwändige Formen, die dann aber verlässlich stattfinden müssen. Ebenso sind große, detailliert vorbereitetet, gut gestaltetete Gottesdienste zu bestimmten Gelegenheiten wichtig.     

 Stadtweite Planung und Koordinierung als Aufgabe 

-    Die Stelle hat die Aufgabe eine koordinierte Planung von anlassbezogenen Gottes-diensten in der Stadtkirche anzuleiten. Beispiele könnten sein dekanatsübergreifende Firmtermine, Gottesdienst zu Lebenswenden, Weihnachten für bestimmte Zielgruppen, Segensfeiern für Paare/Schwangere/Babys, gemeinsame Tauffeiern, … Auch regionale Gelegenheiten und Themen, die für die Menschen vor Ort von Bedeutung sind, kön-nen so stadtweit bekanntgemacht werden.
-    Ebenfalls Aufgabe der Stelle ist die Koordination der stadtweiten Bewerbung und Bekanntmachung dieser Gottesdienstangebote in der Stadtkirche. Die Durchführung liegt weiterhin dezentral an verschiedenen Orten.

Die kooperative Planung muss in Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamt geschehen. Wo noch Priester tätig sind, gestalten diese einen großen Teil des liturgischen Angebots. Aber bereits jetzt und erst recht in Zukunft gibt es alternative Formen, auch zu besonderen Anlässen, die von freiwillig Engagierten verantwortet werden.    
Um die vorhandenen Ressourcen sinnvoll zu nutzen und zugleich den Bedürfnissen der Menschen entgegenzukommen, sollten anlassbezogene Gottesdienst für die ganze Stadtkirche koordiniert geplant sowie beworben und lokal verteilt angeboten werden. Es macht Sinn in Zeiten knapper Ressourcen, nicht überall dasselbe anzubieten, zumal in einer Stadt wie Stuttgart die Menschen mobil sind und sich zu besonderen Gottesdiensten auch auf den Weg machen. Dabei soll bestehendes Engagement vor Ort ergänzt und nichtgebremst werden.     
Die kooperative Planung unter Leitung der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers soll eine Austauschbörse schaffen und eine bunte Mischung an gottesdienstlichen Formen für unterschiedlichste Zielgruppen zu verschiedenen Gelegenheiten entstehen lassen. Es geht darum sich immer mehr gegenseitig zu helfen in Zeiten, die tradierte Gottesdienstformen und Organisationsabläufe zunehmend nicht mehr zulassen.

Beratungsangebot online und vor Ort ermöglichen

Folgende Beratungsangebote sind vorgesehen:

-    online oder vor Ort
-    bei konkretem Bedarf als Prozessbegleitung vor Ort
-    Für alle Engagierten sowie Interessierten im liturgischen Bereich in einer Gesamtkir-chengemeinde, alternativ: im gesamten Stadtdekanat gemeinsam
-    In Gemeinden mit Hauptamtlichen: Liturgieausschüsse (einschließlich Priester und Pastoralteam) und weitere Interessierte
-    In Gemeinden, die keinen Priester/keine pastoralen Hauptberuflichen mehr haben: alle Interessierten
-    Kontakt mit den kirchenmusikalisch Aktiven zu halten, gehört zu Aufgabe des Stelleninhabers/ der Stelleninhaberin um gegebenenfalls Kontakte herstellen zu können.
-    Liturgierechtliche Fragen sind von der Stelle nicht zu behandeln. Diese Aufgaben liegen in der Verantwortung der Hauptabteilung Liturgie.

Ergänzend zur kooperativen Planung von Gottesdiensten in der Stadtkirche bietet der Stelleninhaber/ die Stelleninhaberin auch Beratung zu Gottesdienstangeboten vor Ort an. Eingeladen sind alle engagierten und interessierten Ehrenamtlichen. Wo hauptberufliche pastorale Dienste noch besetzt sind, ist ihre Teilnahme am Beratungsangebot unabdingbar – nur gemeinsam kann das gottesdienstliche Angebot weiterentwickelt werden.     
Ziel einer solchen Beratung ist es, das gottesdienstlichen Angebot weiterzuentwickeln, je nach Bedarf und Möglichkeiten vor Ort, mit Blick auf die Ziel-gruppe und aktuelle Entwicklungen, unter Einbindung aller Aktiven.    
Es kann in der Beratung um jede gottesdienstliche Form gehen. Gemeinsam wird analysiert, wie der Ist-Stand ist und woran gearbeitet werden soll. Gemeinsam werden die notwendigen Fragen und die dazugehörigen Antworten entwickelt. Die Stelleninhaberin/ der Stelleninhaber bringt hierzu Expertise und einen Überblick über den Stand an anderen Orten in der Stadtkirche wie der Diözese, über wissenschaftliche Grundlagen und Lösungsideen anderer Kirchen und Träger ein.      

Kirchenmusik vernetzen

Musik war einer der an den häufigsten genannten zentralen Bausteinen von Gottesdiensten. Die Zufriedenheit mit der Kirchenmusik ist in Stuttgart hoch, allerdings gibt es auch Wünsche und Ideen zur Weiterentwicklung des musikalischen Portfolios der Stadtkirche. Um die Kirchenmusik auf Zukunft hin auszurichten und Gottesdienste in allen Formen auch musikalisch gestalten zu können, braucht es einen Austausch zwischen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker und anderen liturgisch Aktiven oder Interessierten. Ein Format hierzu muss entwickelt werden.

Da Musik (einschließlich ihrem Gegenpart, der Stille) eine verbindende, vertiefende, Atmosphäre stiftende und besonders wichtige liturgische Rolle zugeschrieben wird, lohnt sich hier eine Weiterentwicklung. Im Blick sind dabei hauptberufliche Kirchenmusiker, aber zunehmend auch ehrenamtlich Aktive. Eine ganz praktische Frage dazu ist, welche Art von Kirchenmusik für welchen Einsatzort künftig finanziert werden wird.     
Ein weiterer Entwicklungsstrang der Kirchenmusik liegt in der Verbindung von Verkündigung und Musik. Die Auswahl der Lieder sollte in Absprache zwischen Liturginnen und Liturgen sowie den Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern geschehen. Die Liedtexte müssen dabei auf Verständlichkeit und aktuelle Lebensrelevanz überprüft werden.     

Auch zeitgenössische Musikstile aufgreifen

Attestiert wird, dass es bereits eine musikalische Vielfalt in Stuttgart gibt. Zugleich wird hingewiesen auf den sehr deutlichen Überhang der klassischen Kirchenmusik mit Orgel und Chor. Das musikalische Angebot soll betrachtet auf die ganze Stadtkirche hin auch ganz andere, vor allem zeitgenössische Musikstile aufgreifen. Es geht darum, dass Musik Menschen berührt und im privaten Bereich heute meist Pop, Rock, Jazz, Rap gehört wird und Menschen sich in diesen musikalischen Welten zu Hause fühlen. Entsprechend sollten auch Gottesdienste diese Musikstile integrieren.   

Hier finden Sie die ausführlicheren Ergebnisse aus Step 6 als PDF.

Parallel zu den Next Steps läuft der diözesane Entwicklungsprozess "Räume für eine Kirche der Zukunft". Als Regionalmanager für das Stadtdekanat Stuttgart zuständig ist Ulrich Krämer, zu erreichen unter folgender E-Mail: ukraemer@bo.drs.de. Wichtig ist, dass die Prozesse sich gut ergänzen, deshalb ist die Diözesanleitung über Next Steps informiert und trägt das Entwicklungsprojekt mit. Kirchenentwicklung findet in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf unterschiedlichen Ebenen statt, die jeweils bestimmte Zuständigkeiten haben. Alle Informationen zu "Räume für eine Kirche der Zukunft" finden Sie auf der diözesanen Homepage.

FAQs Next Steps

Die aktuelle Dynamik zwingt zum Handeln: Allein in Stuttgart hat die katholische Kirche im Jahr 2023 2.839 Mitglieder durch Austritt verloren, insgesamt jedoch 4.465. Das sind zwei Gemeinden in nur einem Jahr. Es ist davon auszugehen, dass die Austrittszahlen auf Dauer hoch bleiben werden. Weniger Mitglieder heißt immer auch weniger Kirchensteuermittel, mit denen Personal, Kirchen, Gemeindezentren, Kitas, Seelsorge, Angebote finanziert werden müssen. Damit die katholische Kirche in Stuttgart handlungsfähig bleibt, wurde Next Steps auf den Weg gebracht.

Und es gibt weitere Herausforderungen. Seit Jahren entscheiden sich immer weniger Menschen für pastorale Berufe, zum lange bekannten Priestermangel kommt ein Mangel an Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, Gemeindereferentinnen und -referenten sowie Diakonen. In den nächsten Jahren aber werden viele der jetzigen pastoralen Mitarbeitenden in den Ruhestand gehen. Damit werden auch die personellen Ressourcen geringer. Auch hier muss eine Anpassung erfolgen.

Next Steps ist das Nachfolgeprojekt von "Aufbrechen", dem Kirchenentwicklungsprozess im Stadtdekanat Stuttgart von 2013 bis 2023. "Aufbrechen" wurde evaluiert und Next Steps baut auf die Schlussfolgerungen aus der Auswertung und Evaluation von „Aufbrechen“ auf. Das Projekt denkt die notwendigen nächsten Schritte für die Stadtkirche Stuttgart auf dieser Grundlage und vor dem Hintergrund der vielen aktuellen Krisen vor. Grundfrage ist: Was bedeutet es für uns heute „Kirche“ zu sein?

Next Steps baut auf verschiedene Themen, Anforderungen, Entwicklungen, Notwendigkeiten auf, die sich im Laufe der letzten Jahre angesammelt haben. Dazu gehören:

•    pastorale Schwerpunkte der Kirchenentwicklung des Diözesanrats

•    Mitgliederrückgang, Entwicklung Personalsituation, knapper werdende finanzielle Mittel, Situation der Immobilien, Standortbewertungen und bereits begonnener Prozess der Diözese „Räume für eine Kirche der Zukunft“

•    Veränderungen im kirchlichen Engagement und in der Nachfrage bzw. Mitwirkung bei pastoralen Angeboten

•    verantwortungsvoller Umgang mit den (noch) gegebenen Handlungsmöglichkeiten, „Mehr vom Weniger“ als Teil einer Kirche von morgen

•    theologische und spirituelle Chance von Veränderungen  

Sehr viele Aufgaben liegen auf dem Tisch, die meisten sind eher schwierig. Das Stuttgarter Stadtdekanat hat entschieden, sich auf den Weg zu machen und das anzugehen, was möglich ist - mit Motivation und der Überzeugung, dass auf jeden Fall gute Dinge entstehen werden.

Next Steps lebt davon, dass sich Menschen beteiligen. Das geht auf ganz unterschiedlichen Wegen: die einfachste ist, die Informationen zu Next Steps aufmerksam wahrzunehmen und bei Bedarf mitzudiskutieren oder Gedanken rückzumelden an die Projektverantwortlichen.

Dann gibt es verschiedene Gremien (wie zum Beispiel die Kirchengemeinde- und Pastoralräte) und Gruppen (wie zum Beispiel die Mitarbeitenden in der Verwaltung oder die Pastoralen Hauptberuflichen), die direkt angehört und um ihre Beratung gebeten werden. Bei den Steps 3 und 6 sind alle am jeweiligen Thema Interessierten eingeladen in einer offenen Veranstaltung mitzuberaten. Auch die nächste Sitzung des Stadtdekanatsrats am 17. Dezember ist öffentlich.


Sitzung des Stadtdekanatsrats am Dienstag, 17. Dezember 2024, um 17.30 Uhr
Haus der Katholischen Kirche | Königstraße 7 | 70173 Stuttgart-Mitte

Bei der nächsten Sitzung des Stadtdekanatsrats im Eugen-Bolz-Saal des HdKK wird es einen größeren Block zu den Next Steps geben. Die Sitzung ist öffentlich. Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer sind willkommen.

Informationsabend für Mitarbeitende zu Next Steps am Donnerstag, 16. Januar 2025, um 17.30 Uhr
Domkirche St. Eberhard | Königstraße 7 | 70173 Stuttgart-Mitte

Zu dem Informationsabend eingeladen sind die Mitarbeitenden aller Berufsgruppen in Anstellungsträgerschaft des Stadtdekanats und der Gesamtkirchengemeinden. Die Veranstaltung ist auch für die pastoralen Mitarbeitenden im Stadtdekanat offen. Es geht um die unterschiedlichen Facetten und den Stand des kirchlichen Entwicklungsprozesses Next Steps. Die Mitarbeitenden haben Gelegenheit Fragen zu stellen

Offenes Format zu den Gottesdiensten (Step 6) am Mittwoch, 29. Januar, um 17.30 Uhr

Offene Videokonferenz

Alle Interessierten sind zu der offenen Videokonferenz eingeladen. Präsentiert werden die Vorschläge und Ideen aus dem Step 6, der sich der Frage widmet, wie Gottesdienste weiterentwickelt werden können. Mit diesem Link können Sie sich in die Videokonferenz einloggen.

Offene Beteiligung zu den künftigen Strukturen (Step 3) am Freitag, 31. Januar 2025, um 17 Uhr
Offene Videokonferenz

Alle Interessierten sind zu der offenen Videokonferenz eingeladen. Präsentiert werden die von der Step-3-Gruppe entwickelten Vorschläge und Ideen, wie schlankere Strukturen aussehen können. Mit diesem Link können Sie der Videokonferenz beitreten.

In die Mitwirkung direkt eingebunden sind neben dem Stadtdekanatsrat verschiedene Steps-Gruppen, in denen Expertinnen und Experten zu den jeweiligen Themen beraten, die Themen und mögliche Lösungen vorbereiten, Alternativen entwickeln und ausarbeiten.

Beschließen wird der Stadtdekanatsrat in seiner Sitzung im Mai 2025 über die bis dahin entwickelten Vorschläge.

Und dann geht es an die Umsetzung und damit an neue Möglichkeiten sich zu beteiligen! Das sind dann die nächsten Schritte nach Next Steps!

Aufbrechen war der Kirchenentwicklungsprozess im Stadtdekanat Stuttgart von 2013 bis 2023, der zeitlich etwas früher zum diözesanen Prozess "Kirche am Ort- Kirche an vielen Orten gestalten" stattfand. Viele wichtige Entscheidungen wurden darin getroffen und in den folgenden Jahren umgesetzt. Nähere Informationen zur Evaluation von Aufbrechen finden Sie hier.

Ja, dasselbe das Aufbrechen 2013-2023 entwickelt hat: Kirche in der Stadt und für die Stadt.

Next Steps läuft ein knappes Jahr - das ist sehr kurz für einen Kirchenentwicklungsprozess und das hat Folgen.

Next Steps behandelt sieben Themen, es gäbe zahlreiche mehr. Aber das ist die Anzahl, die in dieser Zeit zu schaffen ist. Viele andere Themen kommen mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt auch noch in den Blick und werden vielleicht auch Bestandteil eines folgenden Entwicklungsprozesses.

Die sieben Steps werden ebenfalls nicht vollständig und von allen Seiten behandelt werden können in der Kürze der Zeit - aber es werden sicher gute Ansätze entstehen.

In der aktuellen Situation weiß bei sehr vielen Themen niemand, wo die Entwicklung hingehen wird. Next Steps kann in seiner Kürze und Flexibilität sehr spontan reagieren, wenn sich neue Dinge auftun.

Sicher ist auch: Mit Next Steps wird die Weiterentwicklung der katholischen Kirche nicht abgeschlossen sein. Der nächste Entwicklungsprozess kommt bestimmt.

Next Steps ist in erster Linie auf das Stadtdekanat ausgerichtet. Die "Kirche in der Stadt und für die Stadt" entwickelt sich durch Next Steps weiter, hat Ideen, was in verschiedenen Bereichen geschehen könnte, trifft Entscheidungen, was angepackt wird und was nicht, bietet Orientierung in der Krisenzeit, motiviert dazu, sich mit zumindest ausgewählten Themen zu beschäftigten, innovative Lösungen zu beraten und einiges Neues umzusetzen oder Altes zu stärken.

Die Gesamtkirchengemeinden im Stadtdekanat sind an vielen Punkten bei denselben Diskussionspunkten - auch sie können von Next Steps profitieren, sich beteiligen und ihre Gedanken einbringen und die entwickelten Ideen nach Abschluss übernehmen oder ausprobieren.

Die Kirche im Gesamten braucht Initiativen, die neue Ansätze entwickeln. Die katholische Kirche in Stuttgart geht mit Next Steps voran. Für die Stadt Stuttgart ist die katholische Kirche ein wichtiger Player. Wenn Kirche in Stuttgart lebendig bleibt, profitiert davon auch die Stadtgesellschaft.

Die Entscheidung darüber, was im Rahmen von Next Steps umgesetzt wird, trifft der Stadtdekanatsrat, soweit die Befugnisse auf Ebene der Stadtkirche liegen. Die Step-Gruppen erarbeiten Vorlagen, die dem Gremium im April oder Mai 2025 zur Entscheidung vorgelegt werden. Was am Ende wann und wie umgesetzt werden kann, hängt aber natürlich auch von den Vorgaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart und vom kirchenrechtlichen Rahmen ab - und zwar immer dann, wenn Fragen betroffen sind, die auf einer höheren Ebene geregelt sind oder entschieden werden.

Die Diözese hat mit den "Räumen für eine Kirche der Zukunft" ebenfalls einen Entwicklungsprozess angestoßen. Zudem hat der neue Bischof Klaus Krämer bereits unmittelbar nach seiner Weihe gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur KNA angekündigt: "Wir sind im Moment in einer großen Umbruchsituation, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kirche. Es stehen Prozesse und Entscheidungen an, die angegangen werden müssen. Wir haben eine Situation, in der die Zahl der Kirchenmitglieder zurückgeht. Wir müssen uns auch darauf einstellen, dass die finanziellen Ressourcen geringer werden. Und auch die Zahl der Priester und der pastoralen Mitarbeiter ist rückläufig. Das erfordert eine Neujustierung unserer ganzen pastoralen Strukturen in der Diözese."

Die Diözesanleitung ist über Next Steps informiert und trägt das Entwicklungsprojekt mit. Kirchenentwicklung findet in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf unterschiedlichen Ebenen statt, die jeweils bestimmte Zuständigkeiten haben. Auf jeder Ebene werden pastorale Richtungsentscheidungen durch Gremien beraten und beschlossen. Vertreterinnen und Vertreter des Bischöflichen Ordinariates arbeiten in der Resonanzgruppe und in einzelnen Steps-Gruppen mit.

Ein Pfarrer aus den kroatisch-katholischen Gemeinden arbeitet in der Resonanzgruppe mit. Beteiligung findet auf unterschiedlichen Stufen statt - Information, Teilnahme an Umfragen und Impulse-Geben, Entwicklung und Beratung von Ideen/ Konzepten, Entscheiden. Auf allen Stufen können Stuttgarter Katholikinnen und Katholiken, die ihren Glauben in einer anderen Muttersprache feiern, mitwirken.

Mehr zu den einzelnen Gruppen

Das Ziel der Projektgruppe unter der Leitung der beiden Theologinnen Monika Kling-​Witzenhausen und Kirstin Kruger-Weiß ist es, folgenden Grundgedanken in dem Next-​Step-​Prozess und darüber hinaus wach und lebendig zu halten: „Das Göttliche ist schon gegenwärtig in der Welt - dies ist Ausgangspunkt allen kirchlichen Handelns.“ Hierfür soll ein Thesenpapier entwickelt werden, das der Frage nachgeht, was dies für eine Kirche für und in der Stadt ganz konkret bedeutet. Die Thesen werden dem Stadtdekanatsrat zum Beschluss vorgelegt. Darüber hinaus werden Anregungen und Impulse für die anderen Projektgruppen zur Verfügung gestellt.

Diese Gruppe mit dem Titel "Kirche anders denken. Angesichts geringer werdender Ressourcen" entwickelt ein Konzept, wie die Katholische Kirche in Stuttgart sein möchte. Kirche anders denken ist dabei ausdrücklich erwünscht, ohne dabei die vielen positiven Ansätze und Angebote zu übersehen, die es in der Stuttgarter Stadtkirche bereits gibt. Dazu gehört es auch, eine Prioritätenliste zu erstellen mit Themen und Angeboten, die zu einer Stuttgarter Kirche unbedingt dazugehören und mit anderen, die nicht oder nicht mehr sein müssen. Ziel ist es, zu einer guten Balance zwischen pastoralen Visionen und geringer werdenden Ressourcen beizutragen. Ressourcen sparen und dabei doch auch Neues verwirklichen, beides hat in dem Konzept seinen Platz. Geleitet wird die Gruppe von Kai Oßwald, dem stellvertretenden gewählten Vorsitzenden des Stadtdekanatsrats und Roland Weeger, dem Leiter des Hauses der Katholischen Kirche und des Katholischen Bildungswerks in Stuttgart. An der Gruppe beteiligen sich auch Menschen aus der Stadtgesellschaft, die ihre Expertise und Erfahrung einbringen.

Diese Gruppe entwickelt Vorschläge, wie Strukturen verschlankt und Prozesse vereinfacht werden können, um Ressourcen zu sparen und Freiräume für Haupt- und Ehrenamtliche zu schaffen. Regina Neuhöfer, die Leiterin des katholischen Verwaltungszentrums, die die Step-Gruppe gemeinsam mit Stadtdekan Hermes leitet, erklärt: "Strukturen sind wichtig in jeder Organisation, aber sie müssen das richtige Maß haben, damit sie förderlich und nicht hinderlich sind. Wir werden die bestehenden Strukturen im Stadtdekanat daher konstruktiv-​kritisch in den Blick nehmen. Zentrale Fragen werden insbesondere sein: Welche Anzahl von Körperschaften im Stadtdekanat ist zukunftsfähig? Wo müssen welche Kompetenzen und Verantwortlichkeiten angesiedelt sein, damit Entscheidungsprozesse effizient gelingen? Durch welche Maßnahmen können Mehrfachbefassungen entfallen? Welche Struktur und Größe benötigen die Gremien im Stadtdekanat? Es sollen gemeinsam und im Rahmen unserer Wirkungsmöglichkeiten konkrete Maßnahmen diskutiert und deren Chancen und Risiken identifiziert werden. Uns ist wichtig, im Ergebnis schlanke und zielführende Strukturen zu erreichen und dadurch Kapazitäten zu gewinnen, die haupt- und ehrenamtliches Engagement für eine sozialraumorientierte Pastoral ermöglichen." Die Gruppe lädt Ende Januar oder Anfang Februar alle Interessierten zu einer offenen Videokonferenz. Infos dazu werden wir an dieser Stelle veröffentlichen, sobald der Termin steht.

Der vollständige Titel der vierten Step-Gruppe lautet: "Was wollt ihr, dass wir euch tun? Pastorale Servicequalität und Kooperation anlässlich besonderer Lebensereignisse". Dahinter verbirgt sich ein wichtiger Ansatz: Am Beispiel von Bestattung und Firmung wird die Gruppe erarbeiten, was bei zentralen Lebensereignissen Menschen von Kirche wollen und brauchen. Darüber hinaus soll ein Leitfaden entwickelt werden, der Standards bezüglich Qualität, Kommunikation und Kooperationen enthält. Die Gruppe wird geleitet von den stellvertretenden Stadtdekanen Werner Laub und Michael Heil. Am Ende des Prozesses soll beim Thema Bestattungen ein Beschluss stehen, der Qualitätsmerkmale und organisatorische Ideen umfasst. Angestrebt wird ein weiterer Beschluss zu Firmungen im Stadtdekanat, der Kooperationen, Wege der Vorbereitung und Kommunikation beschreibt und Standards setzt. Geplant ist außerdem ein Arbeitspapier zu zentralen Lebensereignissen, in dem ausgehend von den zwei konkreten Beispielen die Orientierung an den Bedürfnissen, Wünschen und Möglichkeiten der Nachfragenden reflektiert wird. Michael Heil erklärt: "Mir ist wichtig, dass wir über die Servicequalität lebenswendlicher Feiern im Stadtdekanat und unseren Gemeinden nachdenken, weil wir eine wichtige Botschaft für die Menschen haben und die Feier der Lebenswenden nicht an äußeren Umständen und Faktoren scheitern darf. Hier können wir noch besser werden, wenn wir Prozesse standardisieren und optimieren und die Chance in gemeindeübergreifender Zusammenarbeit nutzen." In der Firmgruppe wirken Jugendliche mit, bei den Bestattungen bringen Bestatter ihre Sicht ein.

Kirche ist da, wo Menschen sind. Diese Haltung soll künftig verstärkt gelebt werden. Damit dies gelingen kann, beschäftigt sich die Step-5-Gruppe mit Sozialraum- und Quartiersarbeit. Gesammelt werden Best-​Practice-​Beispiele, die zeigen, wie Kirche im Quartier nah bei den Menschen zeitgemäß wirken kann. Eine kleine Arbeitsgruppe wird sich zudem mit Sozialraumcoaching für pastorale Mitarbeitende befassen, eine andere mit der Idee eines Begrüßungsdienstes im Rahmen von Gottesdiensten. Eine weitere Arbeitsgruppe schaut, wie das Zusammenwirken von Caritas und Gemeinde gut gelingen kann und entwickelt konkrete Ideen, die Brücken bauen. Die Gruppe wird von Johannes Reich, dem Geschäftsführer des Stadtdekanats geleitet. Beteiligt sind Haupt- und Ehrenamtliche der Kirche, angefragt sind zudem Mitarbeitende von Caleidoskop und Caritas Stuttgart sowie ein Lehrbeauftragter der Dualen Hochschule Baden-​Württemberg.

Analysiert wird, welche Gottesdienste Zukunft haben angesichts künftig fehlender Priester und angesichts liturgisch Suchender, die bisher keine Form finden, die sie anspricht. Neue Formen werden entwickelt, empfohlen und gefördert. Am Ende des Steps mit dem vollen Titel "Wie wollen wir unseren Glauben feiern? Gottesdienste der Zukunft" soll eine Beschreibung der unterschiedlichen Formen und ihrer qualitativen Bedeutung vorliegen. Die Einrichtung einer pastoralen Stelle wird geprüft und es werden Ideen entwickelt, wie Ressourcen geschaffen werden können. Die Arbeitsgruppe leitet die Dekanatsreferentin Angela Schmid, die das Ziel folgendermaßen zusammenfasst: "Gottesdienste zu feiern ist das Zentrum der Kirche und eine wunderbare Erfahrung, wenn es gut gelingt. Leider sehen wir da aber verschiedene Baustellen: künftig wird es immer mehr Gemeinden geben, die gerne Messe feiern wollen, aber keinen Priester mehr haben. Und schon jetzt suchen Menschen nach anderen Formen als wir sie aktuell bieten oder wissen gar nicht, dass wir eben doch etwas bieten. Wir werden Antworten und Angebote entwickeln, wie Gottesdienste in Zukunft unterstützt werden können, damit viele auch in Zukunft eine liturgische Heimat haben." Die Gruppe lädt am Mittwoch, 29. Januar 2025, von 17.30 bis 19.30 Uhr zu einer offenen Beteiligung per Videomeeting ein. Die Zugangsdaten werden wir Anfang 2025 an dieser Stelle veröffentlichen.

In den kommenden drei Jahren werden unter dem Stichwort "Räume für eine Kirche der Zukunft" flächendeckend in der Diözese Standort-Entwicklungsprozesse durchgeführt werden, um die beheizten Flächen um 30 Prozent zu reduzieren und den Gebäudebestand bis 2040 klimaneutral saniert und konsolidiert zu haben. Das Stadtdekanat Stuttgart strebt die Klimaneutralität sogar schon bis 2035 an. Im Fokus des Prozesses "Räume für eine Kirche der Zukunft" sind zunächst die nichtsakralen Gebäude, das sind diözesanweit rund 4.500 Nutzungseinheiten – Gemeindehäuser, Pfarrhäuser, Kindergärten und Wohngebäude. Die Kirchengemeinden überprüfen dazu ihren gesamten Gebäudebestand auf dem Gebiet der Gesamtkirchengemeinde. Sie erarbeiten pastorale Nutzungskonzepte für die Gebäude unter der Leitfrage, welche Räume für eine diakonisch-missionarische Kirche der Zukunft wichtig und notwendig sind. Next Steps wird hierfür Impulse liefern: Wo und wie soll Kirche in der Stadt wirksam sein? Was findet in Häusern vor Ort statt - oder woanders? Und welche Organisationsstrukturen benötigen wir, damit Räume lebendig sind? Gedacht wird auf diözesaner wie auf Stuttgarter Ebene konsequent von den Menschen her: Menschen, zu denen die Kirche gesandt ist und die die Kirche bilden, für sie sind Angebote und Immobilien da. Unterstützt werden die Stuttgarter Kirchengemeinden vom Projektmanagement der Diözese und ganz konkret von Regionalmanager Ulrich Krämer, der für das Stadtdekanat Stuttgart und für drei weitere Dekanate zuständig ist. Mehr Informationen finden sich auf der diözesanen Homepage der "Räume für eine Kirche der Zukunft"

Next Steps ist eine Klammer für viele gute Ideen und inspirierende Praxis, die viele Haupt- und Ehrenamtliche schon lange bewegen, in Stuttgart und darüber hinaus. In dem konzentrierten Projekt wollen wir das bis nächstes Frühjahr bündeln und zur Entscheidung vorlegen - als Anhaltspunkt und Impuls für die kommenden Jahre.

Johannes Reich, Projektleiter Next Steps

Warum braucht es die Next Steps überhaupt?

Die Rahmenbedingungen für die Next Steps sind schwierig: Allein im vergangenen Jahr hat Stuttgart 2.839 Mitglieder durch Austritt verloren, insgesamt jedoch 4.465. Das sind zwei Gemeinden in nur einem Jahr. Der anhaltende Mitgliederschwund führt zu geringeren Kirchensteuereinnahmen und damit zu deutlich weniger Ressourcen.

Innovative Konzepte werden gemeinsam erarbeitet

Erschwerend hinzu kommt die Entwicklung in den pastoralen Berufen: Seit vielen Jahren entscheiden sich immer weniger Menschen für den Beruf des Priesters, des Diakons, der Pastoralreferentin/des Pastoralreferenten und der Gemeindereferentin oder des Gemeindereferenten. „Wir müssen mit weniger pastoralen Mitarbeitenden und mit weniger finanziellen Mitteln auskommen. Das ist eine Herausforderung. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern suchen nach neuen Wegen der Zusammenarbeit, nach innovativen Konzepten, nach Formen, wie sich Gemeinden auch ohne Hauptamtliche gut entwickeln können. Das ist ein spannender und wichtiger Prozess“, sagt Stadtdekan Christian Hermes. Er sieht den diözesanen Prozess "Räume für eine Kirche der Zukunft" als Booster, als Verstärkung für den Entwicklungsprozess Next Steps.

Next Steps bietet uns die Chance in krisenhaften Zeiten trotzdem aktiv Kirche zu gestalten. Das Stadtdekanat erstarrt nicht angesichts der Schwierigkeiten, sondern gestaltet - mit den bunten Möglichkeiten und den vielen tollen Menschen, die ja noch immer da sind in der Stadtkirche!

Angela Schmid, Projektleiterin Next Steps

Viele Haupt- und Ehrenamtliche beteiligen sich an dem Prozess

Next Steps setzt auf das Mitwirken vieler Menschen von innerhalb und außerhalb der Kirche. Beim Pastoralworkshop am 29. Juni sind zum Auftakt mehr als 60 Menschen zusammengekommen und haben in Gruppen und im Plenum Ideen gesammelt. Auf dieser Grundlage haben sich die sechs Next-Steps-Projektgruppen gebildet, die bis Februar Vorschläge für Entscheidungen entwickeln.

Am Ende entscheiden die Gremien

Die Vorschläge aus den Next-Steps-Gruppen werden im April und Mai 2025 dem Geschäftsführenden Ausschuss des Stadtdekanatsrats und dem Stadtdekanatsrat zur Entscheidung vorgelegt. Wenn die Beschlüsse vorliegen, kann die Umsetzung beginnen.

Wir informieren Sie an dieser Stelle auf unserer Homepage laufend über den Stand des Prozesses Next Steps.

Zu Next Steps und Aufbrechen

Next Steps ist der Nachfolgeprozess zu Aufbrechen, der 2012/13 grundlegende strukturelle Veränderungen, aber auch Neuerungen gebracht hat, die inzwischen weitgehend umgesetzt sind. Gegründet wurden im Zuge von Aufbrechen die zwölf Gesamtkirchengemeinden. Neu entstanden sind beispielsweise das Spirituelle Zentrum station s im Stuttgarter Westen und das TrauerZentrum in Degerloch. Andere Beschlüsse von Aufbrechen sind noch in der Umsetzung, wie etwa die Renovierung der Kirchen St. Nikolaus und St. Maria als. In Aufbrechen wurde das Selbstverständnis, Kirche in der Stadt und Kirche für die Stadt zu sein, ausgebildet. Vor diesem Hiintergrund wollen wir in den nächsten Jahren die nächsten Schritte gehen. Der Entwicklungsprozess Next Steps wird gefördert von der Stiftung Katholische Kirche in Stuttgart und dem Bischöflichen Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Kontakt Projektleitung

Angela Schmid und Johannes Reich

Geschäftsstelle Katholisches Stadtdekanat Stuttgart
Königstraße 7, 70173 Stuttgart

Telefon: 0711/ 7050-300

E-Mail: angela.schmid@drs.de und johannes.reich@drs.de
 

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