Im Hospiz St. Martin geht es ums Sterben, aber gleichermaßen um das Leben. Ehren- und Hauptamtliche begleiten Menschen bei schwerer Erkrankung und an ihrem Lebensende. Hauptaufgabe im Hospiz ist es, den Menschen die ihnen verbleibende Zeit so angenehm und gut wie möglich zu gestalten. Die Arbeit ist darauf ausgerichtet, den schwerstkranken Menschen ihre subjektive Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, und auch ihre Angehörigen in dieser Zeit gut zu begleiten. Zu den Säulen des Hospizes St. Martin zählen die stationäre Betreuung, die ambulante Begleitung und Beratung Erwachsener, wie auch Kinder und Jugendlicher sowie eine facettenreiche Trauerbegleitung.
Der Aufenthalt im stationären Hospiz, die Trauerbegleitung sowie die ambulante ehrenamtliche Hospizbegleitung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist genauso wie die ambulante Beratung der Hospizschwestern für die Betroffenen kostenlos. Die Finanzierung erfolgt über Krankenkassen, einer Förderung der Stadt Stuttgart sowie wesentlich über Spenden.
Die psychosoziale Begleitung ist in der Palliativpflege Teil des Konzeptes und im qualifizierten Ehrenamt primäre Aufgabe. Wenn eine schwere Erkrankung die zeitliche Lebensperspektive begrenzt oder Sterben absehbar ist, werden andere Dinge wichtig. Gemäß dem Satz von Gorch Fock: „Du kannst dein Leben nicht verlängern, noch verbreitern, nur vertiefen“, sind Ehren- und Hauptamtliche bereit, diese Vertiefung zu unterstützen durch Dasein und Aushalten, durch Präsenz und Gespräch, durch craniosacrale Therapie, Kunsttherapie oder andere Formen, die es den Menschen ermöglichen, ihr Leben im Hier und Jetzt so erfüllend wie möglich zu gestalten.
Die seelsorgliche und spirituelle Begleitung durch Ehren- und Hauptamtliche wie auch durch Seelsorger gehört wesentlich zum Konzept. Sie begleiten konfessionsoffen und respektieren die Religion des Gastes. Sie sind ansprechbar für existenzielle Fragen und religiöse Anliegen.
Ambulante Hospizschwestern sind Pflegefachkräfte mit Erfahrung und Fachweiterbildung in Palliative Care. Sie beraten Menschen in palliativen Situationen sowie ihre Angehörigen im häuslichen Umfeld, in Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern. Bei pflegerischen, medizinischen, psychosozialen, ethischen und spirituellen Fragen leisten sie Beratung. Sie sind eng mit anderen Diensten in Stuttgart vernetzt und können bei Bedarf vermitteln. Vorrangig sind sie Ansprechpartnerinnen für Menschen mit nicht-onkologischen Erkrankungen. Ihre ambulante Beratung, wenn nötig auch mehrmals und über längere Zeiträume hinweg, gibt Stabilität und Orientierung. Zu den Aufgaben der ambulanten Hospizschwestern gehören beispielsweise Beratung zur und Vermittlung von Linderung körperlicher Symptome wie Schmerzen oder Atemnot in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, Vermittlung von ambulanten Pflegediensten, Brückenschwestern, Seelsorge, Nachbarschaftshilfe, Unterstützung bei der Antragstellung an Pflegekassen sowie bei der Beschaffung von Pflegehilfsmitteln, Beratung und Gesprächsmoderation bei ethisch konflikthaften Situationen sowie Hilfe zur Selbsthilfe für Angehörige.
Auch beim Kinder- und Jugendhospizdienst sind es qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiter, die die Begleitung der Familien übernehmen. Sie kümmern sich um Familien, in denen ein Kind oder ein Jugendlicher an einer lebensverkürzenden Erkrankung leidet sowie um Kinder, die vom Sterben oder dem Tod eines Elternteils betroffen sind. Es geht darum, die Familie im Alltag zu entlasten, in der Bewältigung der Situation zu unterstützen, Halt zu geben und Normalität zu schenken, soweit dies in einer so schwierigen Situation möglich ist. Die Koordination der ehrenamtlichen Begleitung und die Fachberatung liegen in den Händen der hauptamtlichen Palliativfachkräfte.
Kontakt
Hospiz St. Martin
Jahnstraße 44-46; 70597 Stuttgart
Tel.: 0711 65 29 07-0