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Gesamtkirchengemeinde Stuttgart St. Urban

Der heilige Urban verbindet
die Neckargemeinden

St. Urban ist der Patron der Winzer und Weinbauern – und Weinberge sind überall dort zu finden, wo sich die vier Kirchengemeinden am Neckar erstrecken: in St. Christophorus in Wangen, St. Franziskus in Obertürkheim, St. Johannes Evangelist in Untertürkheim und in St. Markus in Hedelfingen. 8.400 Katholiken zählt die Gesamtkirchengemeinde St. Urban. Das Urbansfest mit Fahrzeugsegnung hat Tradition in St. Christophorus, inzwischen aber wirken alle vier Gemeinden an der Feier mit. Der heilige Urban und der Wein ist das eine, was die vier Gemeinden verbindet. Das andere ist die geografische Lage zu beiden Seiten des Neckars.

Als Seemannskirche geplant

Der Neckar prägt denn auch die Geschichte der im Jahr 1978 geweihten St. Markuskirche in Hedelfingen. Sie war ursprünglich als Kirche für den Hafen geplant, als Ort, an dem Seelsorge für die Neckarschiffer und die Hafenarbeiter angeboten werden sollte. Tatsächlich aber war sie nach der Weihe nie Seemannskirche, sondern immer ein Ort für die zu Land lebende Gemeinde. Im Inneren der Markuskirche finden sich viele Bezüge zum Wasser: Jonas im Bauch des Fisches, die Taufe am Jordan, alles gestaltet vom namhaften Künstler Egino Weinert. Zu der Hedelfinger Gemeinde gehört eine starke Seniorengruppe, es werden regelmäßig Kindergottesdienste gefeiert, die Sternsinger sind jedes Jahr unterwegs und die Ökumene wird gepflegt.

Gemeinderäume für Flüchtlinge geöffnet

Die Ökumene wird auch in den anderen drei Gemeinden groß geschrieben: In St. Johannes gibt es einen ökumenischen Arbeitskreis, in St. Christophorus wird jedes Jahr ein ökumenischer Kreuzweg begangen, in St. Franziskus singen im „Chor Connection“ katholische und evangelische Männer und Frauen gemeinsam. Die Sternsinger sind auch in den anderen Gemeinden unterwegs. Die Arbeit mit Familien und Jugendlichen hat in allen vier Gemeinden am Neckar einen hohen Stellenwert, was sich schon an den fünf Kindertagesstätten zeigt, die die Gesamtkirchengemeinde unterhält. Außerdem gibt es zum Beispiel in St. Franziskus einen aktiven Familienkreis, mit den Sonntagsmalern eine regelmäßige Kinderkirche und einen größeren Pfadfinderstamm. St. Johannes kann sich über die stärkste Ministrantengruppe und eine gut funktionierende Schulpastoral an der Luginslandschule freuen. Engagiert haben sich die Gemeinden am Neckar auch in der Flüchtlingsarbeit. Als in den Neckarvororten Turnhallen übergangsweise als Flüchtlingsunterkünfte dienen mussten, haben die Kirchengemeinden ihre Gemeinderäume für die Asylsuchenden geöffnet.  

Chaldäer und Kroaten pflegen ihre Traditionen

Christliche Gläubige aus dem Nahen Osten, die zum Teil aus ihrer Heimat fliehen mussten, werden bis heute von der chaldäisch-katholischen Gemeinde unterstützt, die seit Advent 2014 in der Kirche St. Paulus in Rohracker ihre Heimat hat. St. Paulus gehört ebenfalls noch zum Gebiet der Gesamtkirchengemeinde St. Urban. Die chaldäische Gemeinde feiert Gottesdienste auch in Aramäisch, der Sprache Jesu, und kann sich über ein reges Gemeindeleben freuen. Zu St. Urban gehört auch die große kroatische Gemeinde Sveti Nikola Tavelic´. Die Kroaten feiern ihre Gottesdienste in St. Christophorus in Wangen. Dort spielt sich auch deren Gemeindeleben ab, zu dem etwa Bibelkreise, Chöre, und Exerzitien gehören.

Ich bin mit der Kirche groß geworden, habe sie immer als lebendig und lebensbejahend erlebt. Das gilt auch heute noch.

(Andreas Gälle, Leitender Pfarrer)
Interview mit Pfarrer Andreas Gälle, GKG Stuttgart St. Urban

„Wir müssen als Kirche auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren“

Was ist das Besondere an Ihrer Gesamtkirchengemeinde?

Alle vier Kirchengemeinden gehören zur Großstadt Stuttgart, haben aber auch einen gewissen dörflichen Charakter. Viele Menschen kommen aus beruflichen Gründen in die Neckarvororte und klopfen bei uns an, weil sie kirchlich getraut werden oder ihr Kind taufen lassen wollen. Und immer wieder schließen sich Menschen aktiv der Gemeinde an, wollen sich einbringen, werden Lektoren, übernehmen Aufgaben in der Erstkommunion- oder Firmvorbereitung.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit?

Ich bin mit der Kirche groß geworden, habe sie immer als lebendig und lebensbejahend erlebt. Das gilt auch heute noch. Ich freue mich auch, mit einem starken und engagierten Pastoralteam zusammenzuarbeiten, mit fitten Pfarramtssekretärinnen und einer zupackenden Verwaltungsbeauftragten, die mich von vielen Büroarbeiten entlastet – und natürlich mit ganz vielen engagierten Ehrenamtlichen.

Wie funktioniert das Zusammenleben unter dem Dach Gesamtkirchengemeinde?

Schon sehr gut. Die Befürchtungen, dass die Gemeinden ihr Profil verlieren, sind nicht eingetreten. Im Gegenteil, die meisten sehen das engere Zusammenrücken inzwischen als großen Gewinn. Wir müssen als Kirche auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren. Wir verlieren weiter an Mitgliedern, der Gottesdienstbesuch und die Kirchlichkeit schwindet, es fehlt an Pfarrern und es wird immer schwieriger, Ehrenamtliche auf Dauer zu gewinnen. Angesichts dieser Veränderungen ist es ein guter Schritt, zu schauen, was können wir zusammen machen und was können wir in Zukunft vielleicht auch anders machen.

 Welche Bedeutung hat Kirche in ihren Stadtbezirken?

Wir pflegen einen guten Kontakt zu allen vier Bezirksvorstehern. Unsere Anliegen werden gehört und wir werden wahrgenommen, vor allem natürlich, wenn wir ökumenisch auftreten. Wir versuchen uns auch außerhalb der Kirche zu zeigen, zum Beispiel mit einem Stand für Missionsprojekte beim Weihnachtsmarkt in Untertürkheim. In Untertürkheim wird unser Gemeindehaus auch von vielen Vereinen genutzt, das ist eine schöne Sache. Und wir bringen uns ein, wenn Not am Mann ist. Deshalb haben wir unsere Gemeindehäuser für Flüchtlinge geöffnet und diese Menschen zusammen mit evangelischen Christen nach Kräften unterstützt, als nach der Grenzöffnung in Ungarn im September 2015 so viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen.

Gibt es einen Leitsatz aus der Bibel für Ihre GKG oder einen Heiligen, der für Ihre GKG Vorbild ist?

Wir haben zwar keine Sankt Urbanskirche, aber wir haben in allen vier Stadtbezirken, über die sich das Gebiet der Gesamtkirchengemeinde erstreckt, Weinanbau. Papst Urban als Patron ist für uns ein passender Name, der eine schöne Stuttgarter Tradition aufgreift.

Stuttgart St. Urban

Leitender Pfarrer Andreas Gälle
Dienstsitz des Pfarrers; St. Johannes; Warthstraße 22; 70327 Stuttgart

Tel.: 0711 33 52-23
Fax: 0711 30 41-777
E-Mail: stjohannesevangelist.stuttgart@drs.de

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