„Die heiligen Öle begleiten uns durch das Leben, angefangen von der ersten Salbung bei der Taufe bis zur letzten Salbung beim Sterbesakrament. Von daher sind sie für mich ein großartiges Zeichen der Zusage Gottes, den Menschen in ihrem Leben mit seinem Segen beizustehen“, sagt Andreas Glocker, der Mesner in St. Thomas (Steinhaldenfeld) und St. Barbara (Hofen) ist. Die Symbolik der Öle: Durch die Salbung wird Jesus Christus, der Gesalbte, gegenwärtig.
Chrisamöl, Krankenöl und Katechumenenöl
Mit dem Chrisamöl wird bei Taufen ein Kreuz auf die Stirn der Kinder gezeichnet. Das Katechumenenöl wird bei Erwachsenen, die sich taufen lassen, verwendet. Das Krankenöl kommt bei der Krankensalbung zum Einsatz. „Dass ich die Öle in die Gemeinde bringen darf, bedeutet mir viel und zeigt mir zugleich, dass wir als Christinnen und Christen in einer großen Gemeinschaft mit vielen Menschen und mit Gott getragen sind“, sagt Anne Heim, die seit vier Jahren Mesnerin in St. Elisabeth im Stuttgarter Westen ist.
Mesner-Team arbeitet gut zusammen
Anne Heim, Maria Liparoti und Andreas Glocker vertreten im Stadtdekanat Stuttgart die Interessen der Mesnerinnen und Mesner. „Es ist die Vielseitigkeit, die den Beruf des Mesners ausmacht. Jeder Tag ist etwas anders als der vorige, sowohl von den Aufgaben her als auch in der Begegnung mit Menschen jeden Alters und mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten“, erzählt Andreas Glocker. Die Vielfältigkeit und die selbstständige Organisation ihrer Arbeit schätzt auch Maria Liparoti an ihrem Beruf. Bereits seit 16 Jahren ist sie Mesnerin und Hausmeisterin in St. Josef und St. Monika in Feuerbach. Sie ist gerne bei der Verteilung der heiligen Öle dabei: „Es ist schön, dass ich meine Kollegen und Kolleginnen treffe. Die Gespräche miteinander, das Austauschen von Erfahrungen etc. Da sprechen wir alle die gleiche Sprache – die Mesner-Sprache.“ Als Team haben sich die Drei schnell gefunden. „Wir arbeiten in allem zusammen und machen alles im Team“, berichten sie einstimmig.
Geweihte Öle für die Stuttgarter Gemeinden am 26. März um 15 Uhr
Bei der traditionellen Chrisammesse, die dieses Jahr am Montag, 25. März, um 10.30 Uhr im Dom St. Martin zu Rottenburg stattfand, wurden die erlesenen Olivenöle geweiht. Von Rottenburg aus wurden die Öle anschließend in der ganzen Diözese verteilt. Am Dienstag, 26. März, feierte Stadtdekan Christian Hermes mit den Stuttgarter Mesnerinnen und Mesnern in St. Eberhard um 15 Uhr eine Vesper. Danach füllten sie in der Sakristei Chrisamöl, Krankenöl und Katechumenenöl in ihre mitgebrachten Kännchen ab und brachten sie in ihre Gemeinden.