Vorsichtig schneidet Mareike ein Stück Ton ab und formt ihn zu einer Kugel. Gemeinsam mit Dominic, der wie sie im Sozialtherapeutischen Heim St. Damiano in Bad Cannstatt lebt, tont sie heute Glückspilze. Die Tonkugeln klopfen und drücken sie zu flachen Kreisen, auf denen sie ihre Namen schreiben. „Wenn die Pilze später fertig sind, weiß niemand, ob sie von einem Menschen mit oder ohne Behinderung gemacht wurden. Durch die Namen sieht man: Ein Mensch hat den Pilz gemacht“, erzählt die Seelsorgerin. Den flachgedrückten Ton legt sie vorsichtig in die Hände von Dominic und fragt: „Wie fühlt sich der Ton an?“ „Gut“, antwortet er mit einem Strahlen im Gesicht. Der Ton schmiegt sich an Dominics Handfläche. Er formt ihn in seiner Hand, legt ihn auf einem Holzbrett ab und macht noch ein kleines Loch in die Pilzhut. An dem Loch wird später ein Holzstiel befestigt. Claudia Ebert nimmt die Pilzhüte mit und brennt sie. Beim nächsten Treffen bemalen Mareike und Dominic sie rot mit weißen Punkten.
1000 Glückspilze für die Landesgartenschau in Ellwangen 2026
Im Sommer 2026 werden die Glückspilze auf einer Wiese der Landesgartenschau in Ellwangen „eingepflanzt“ und ausgestellt. Mareike und Dominic sind schon aufgeregt: Wie werden sie nach Ellwangen kommen? Werden alle 1000 Glückspilze bis dahin fertig? „Ein großes Glück ist auch, an etwas ganz Großem teilzuhaben“, sagt Claudia Ebert und freut sich mit den beiden schon auf die Begegnungen, die diese Glückspilze mit sich bringen.
Glückspilze tonen im Haus der Katholischen Kirche
Wer ebenfalls einen Glückspilz tonen und so zur Ausstellung beitragen möchte, ist herzlich am Freitag, 11. April um 16.30 Uhr ins Haus der Katholischen Kirche (Königstraße 7, Stuttgart-Mitte) eingeladen. Ein Pilz wird jeweils für das Projekt getöpfert, die anderen Glückspilze können nach dem Brennen an der Infotheke im Haus der Katholischen Kirche abgeholt werden.
Weitere Infos unter https://www.kbw-stuttgart.de