Dienstag, 21. Mai

Biker-Gruppe radelt von Stuttgart zum Katholikentag nach Erfurt

Am Dienstag, 21. Mai, bricht eine Gruppe von 27 Radlern aus ganz Deutschland von Stuttgart zum 103. Deutschen Katholikentag nach Erfurt auf. Vor dem Start zu der 550 Kilometer langen Tour übernachten einige Teilnehmende im Gemeindezentrum St. Paul in Heslach. Mit ihrer Radreise verbinden die Biker die baden-württembergische Landeshauptstadt als Gastgeber des vorherigen katholischen Großevents 2022 mit dem aktuellen in Thüringen. Auch drei Stuttgarter radeln mit.

Zu den Radlern aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt gehören die Hobby-Pedalisten Helmut Mayer und Natalia Haug. Die 56-Jährige unternimmt zum ersten Mal eine solch weite Radreise. Auch auf einem Katholikentag war die russisch-orthodoxe Christin noch nie. Daher freut sie sich auf beides sehr. Haug: „Ich hoffe, viele nette Menschen kennen zu lernen und spannende Veranstaltungen in Erfurt zu besuchen.“ Helmut Mayer, Pfarrer und evangelischer Altenheimseelsorger im Dekanatsbezirk Zuffenhausen, ist in hingegen in Sachen Radeln zu kirchlichen Großevents gewissermaßen ein Profi: „Zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München führte ich selbst eine Radpilgergruppe.“

Per Rad zu Kirchen- und Katholikentagen

Mayer und Haug schlossen sich der Gruppe um Ansgar Hagemann aus dem niedersächsischen Bramsche an. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert fährt der 57-Jährige zu Kirchen- und Katholikentagen mit dem Rad und besuchte auf diese Weise Veranstaltungen in ganz Deutschland: Er war in Berlin und Bremen und auch in Saarbrücken und Regensburg. Zunächst startete er von seiner Heimat aus. Seit 2007 verbinden er und seine Mitradler die ehemaligen Ausrichter der kirchlichen Großevents mit den aktuellen.

Der älteste Radler ist schon 90

In diesem Jahr geht es somit von Stuttgart als Gastgeber des Katholikentags 2022 in die thüringische Landeshauptstadt Erfurt. Dort findet vom 29. Mai bis 2. Juni unter dem Leitwort »Zukunft hat der Mensch des Friedens« der 103. Deutsche Katholikentag statt. Insgesamt 27 Radsportbegeisterte, darunter drei Stuttgarter, machen sich gemeinsam auf den Weg – laut Hagemann sind es vor allem Einzelpersonen und in der Mehrzahl Frauen. „Das Durchschnittsalter ist schon etwas höher, mit 55 gehört man zu den Jüngeren“, berichtet Hagemann. Ein Teilnehmer tritt sogar noch mit 90 Jahren in die Pedale.

„Etwas Neues wagen“

Die meisten Radler sind laut Hagemann mit dem E-Bike unterwegs. Nicht aber der Stuttgarter Jochen Timpe. Der passionierte Biker bereiste mit dem Rad schon viele Länder, selbst in Norwegen und Afrika saß er auf dem Sattel. „In einer Gruppe war ich noch nie unterwegs“, bekennt der 74-Jährige. Auch einen Katholiken- oder Kirchentag habe er noch nie besucht. „Aber gerade im Alter sollte man etwas Neues wagen“, ist Timpe überzeugt. Daher ist der gebürtige Bremer sehr gespannt, was ihn bei der Tour und in Erfurt erwartet. „Ich bin zwar bereits in jungen Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten, aber Kirchenmusik höre ich gern“, sagt Timpe.

Einige übernachten im Gemeindezentrum St. Paul

Die Radler absolvieren die 550 Kilometer zwischen Stuttgart und Erfurt in acht Etappen mit jeweils etwa 70 bis 75 Kilometern – über Bad Wimpfen und Walldürn, die fränkische Saale und die Werra bis nach Eisenach mit der Wartburg. Hagemann: „Wir nehmen uns so viel Zeit, wie wir brauchen.“ Viele reisen am Pfingstmontag, 20. Mai, mit dem Zug nach Stuttgart an. Einige Teilnehmende übernachten im Gemeindezentrum St. Paul der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd, wo sie von Pastoralreferent Andréas Hofstetter-Straka in Empfang genommen werden. Das Nächtigen in kirchlichen Räumlichkeiten habe den Vorteil, so Hagemann, dass es nichts koste. „Wer mit Isomatte und Schlafsack zurechtkommt, ist hier richtig“, weiß der Radpilger. Wer mehr Komfort wünscht, mietet sich ein Hotelzimmer.

Am 29. Mai erreichen die Radler Erfurt

Am Dienstag, 21. Mai, geht es los. „Die Gruppe feiert mit Abba Yosieph unseren Werktagsgottesdienst in St. Paul und wird auch von ihm verabschiedet“, sagt Hofstetter-Straka von der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd. Nach dem Reisesegen führt Hagemann und seine Mitstreiter die erste Etappe über Marbach nach Bad Friedrichshall. Gut eine Woche später wird die Gruppe am Mittwoch, 29. Mai, rechtzeitig zum Start des Katholikentags in Erfurt eintreffen. Hagemann: „Ich hoffe, dass es eine schöne Veranstaltung wird und dass wir viele Menschen auf der Kirchenmeile, bei Gottesdiensten und Podiumsdiskussionen treffen werden.“

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