Tipps für Trauernde:
- Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Trauer und vereinbaren Sie Trauer-Dates mit sich selbst. Setzen Sie sich in Ruhe zu Hause mit Fotos und anderen Erinnerungen hin. Gönnen Sie sich Momente zum Weinen, denn Trauer bedeutet auch, in Verbindung mit dem Verstorbenen zu sein.
- Trauer darf auch pausieren. Sie dürfen sie auch einmal beiseiteschieben, wenn andere Dinge gerade wichtiger sind oder Sie einfach wieder fröhlich sein möchten.
- Helfen Sie Ihren Lieben, Ihnen zu helfen, denn es ist von außen oft schwer zu erkennen, was ein Trauernder gerade braucht. Spüren Sie in sich hinein, was Ihnen guttut und hilft, und teilen Sie es den Menschen um Sie herum mit. Wünschen Sie sich ganz konkrete Dinge oder Verhaltensweisen von denen, die für Sie da sein wollen.
- Oft quälen Dinge, die nicht mehr gesagt werden konnten, oder Sie wünschen sich, dem Verstorbenen einfach etwas erzählen zu können. Hier hilft es, zu schreiben – einen Brief oder ein Tagebuch. Ich bin sicher, das erreicht auch unsere Verstorbenen.
Selbst die nächsten und engsten Menschen können Sie manchmal nicht verstehen. Schauen Sie sich nach Menschen um, die Ähnliches wie Sie erlebt haben. Trauernde untereinander können sich sehr unterstützen.
Wenn jemand im Umfeld trauert, wissen viele Angehörige und Freunde oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Auch hier hat die Seelsorgerin Tipps zusammengestellt:
- Haben Sie keine Angst davor, einem Trauernden zu begegnen. Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie tröstende Worte parat haben, wo es keinen Trost gibt. Gemeinsames Schweigen und eine Umarmung sind genug. Seien Sie einfach da.
- Es ist nicht schlimm, wenn Sie mitweinen müssen. Ganz im Gegenteil: Es tröstet, weil es den Verlust des anderen anerkennt.
- Trauernde haben oft nicht die Kraft, sich zu melden und Dinge einzufordern. Wenn Sie von sich aus praktische, konkrete Unterstützungsangebote machen, erleichtern Sie das Annehmen von Hilfe.
- Seien Sie nachsichtig mit den Trauernden und lassen Sie sich nicht schnell entmutigen. Manchmal ist einfach nichts das Richtige, was man sagt oder tut. Es tut gut, wenn es jemanden gibt, der einen einfach aushält.
- Teilen Sie die Trauer und erinnern Sie sich gemeinsam. Erzählen Sie dem Trauernden, wenn Sie an den Verstorbenen denken und wo er Ihnen fehlt.
- Trauerwege sind nicht linear und dauern oft deutlich länger als ein Jahr. Den Trauernden immer wieder offen und neu zu fragen „Wie geht es dir heute, was tut dir heute gut?“ ist daher die beste Begleitung auf dem Weg.
Informationen zu den Angeboten des TrauerZentrums finden Sie hier: https://www.hospiz-st-martin.de/angebot/trauer