Gräbersegnungen

Allerheiligen: der Tag für die Lebenden und die Toten

Auch in Stuttgart besuchen viele Menschen an Allerheiligen am 1. November die frisch geschmückten Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen auf den Friedhöfen. Sie zünden Kerzen an und drücken damit ihre Verbundenheit mit den Verstorbenen aus. Zugleich äußern sie die Hoffnung, dass die Verstorbenen in die Gemeinschaft mit Gott aufgenommen werden. Die katholischen Gemeinden laden an Allerheiligen zu Gottesdiensten und zu Gräbersegnungen ein. Das TrauerZentrum bietet in diesem Jahr erstmals eine Begleitung zum Grab und Weggespräche auf dem Waldfriedhof an.

Zu sehen sind im Vordergrund herbstliche Rosen und im Hintergrund Gräber auf die Friedhof in Stuttgart-Hedelfingen.

Mit Allerheiligen beginnt der Trauermonat November. Allerheiligen zählt zu den katholischen Hochfesten und gilt dem Gedenken an die Heiligen. Sie sind nach katholischem Verständnis Fürsprecher vor Gott und können von den Gläubigen angerufen werden. Die katholischen Gemeinden laden am Freitag, 1. November, zu Gottesdiensten und zu Gräbersegnungen auf den Stuttgarter Friedhöfen ein. Für die Verstorbenen werden Kerzen entzündet. „Wenn wir die Gräber individuell segnen, ist das ein besonders intensiver Moment der Erinnerung und Wertschätzung eines verstorbenen Menschen oder einer Familie. Dabei wird spürbar, wie das Gebet eine gute Verbundenheit schafft unter den Menschen, mit Gott und mit all den Menschen, die wir dabei Gottes Geborgenheit anvertrauen“, sagt die Pastoralreferentin Silke Jourdan von der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar, die die individuelle Gräbersegnung in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar in den vergangenen Jahren mit eingeführt hat. Sie erlebt an Allerheiligen, aber auch beim regelmäßigen Gebet für Verstorbene in der Liebfrauenkirche, wie gut es den Angehörigen tut, für Verstorbene zu beten und dabei ihre Namen zu hören.

Begleitende Gespräche auf dem Weg zum Grab

Begleitung bietet an Allerheiligen erstmals auch das TrauerZentrum und zwar auf dem Waldfriedhof. Von 13 Uhr an sind acht haupt – und ehrenamtliche Trauerbegleiter/innen vor Ort und bieten an, die Menschen zu den Gräbern zu begleiten. „Uns ist wichtig, dass Besucherinnen und Besucher des Waldfriedhofs bei uns ein Gegenüber finden, das offen ist für die katholische Spiritualität, aber auch für andere spirituelle Ausrichtungen. Wir begleiten gerne zum Grab – im Gespräch oder auch still. Und wir spenden, wenn es gewünscht ist, einen Segen“, erklärt Juliane Löffler, die Leiterin des TrauerZentrums das neue Angebot.

An Allerseelen für alle Toten beten

Der eigentliche Totengedenktag ist jedoch Allerseelen, der am 2. November begangen wird. Die Hinterbliebenen beten für die Verstorbenen, damit sie die volle Gemeinschaft mit Gott erlangen. Weil der 2. November kein Feiertag ist, wird hierzulande der Verstorbenen aus praktischen Gründen am 1. November gedacht. In vielen katholischen Gemeinden werden an Allerseelen morgens und abends Gottesdienste angeboten, beispielsweise um 18 Uhr in der Liebfrauenkirche in Bad Cannstatt. „In diesem Gottesdienst beten wir für die verstorbenen Angehörigen und die Freunde der Mitfeiernden. Kommen Sie gerne dazu mit den Menschen im Herzen, für die Sie beten möchten“, sagt Silke Jourdan.

Allerheiligen ist vielerorts ein Feiertag

Allerheiligen ist in katholisch geprägten Ländern wie Italien, Spanien, Portugal, Kroatien, Polen und auf den Philippinen ein gesetzlicher Feiertag. In Mexiko feiern die Menschen rund um Allerheiligen den „Dia de los muertos“, eine Mischung aus christlichen und indigenen Traditionen. Auf Allerheiligen geht auch das über Irland und den USA importierte Halloween-Brauchtum am Vorabend des Feiertags zurück: Schließlich leitet sich das Getümmel von Gespenstern und Kürbissen ab von „All Hallows Eve“, also „aller Heiligen Abend“.

Am stillen Feiertag wird nicht getanzt

In Deutschland gilt Allerheiligen als gesetzlicher Feiertag nur in den vorwiegend katholischen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland sowie in Bayern und Baden-Württemberg. Dort sind an Allerheiligen als so genanntem stillen Feiertag Tanzveranstaltungen verboten. Vor allem in Süddeutschland werden für den Tag süße Seelenzöpfe oder Seelenbrezeln gebacken und mit Mandeln oder Zucker bestreut.

Ein Überblick über Gräbersegnungen in Stuttgart

Am 1. November laden die Stuttgarter Gemeinden zu Gräbersegnungen ein. Sie finden die Gottesdienste und die Gräbersegnungen im Gottesdienstfinder 

  • Alter Friedhof Degerloch: 15 Uhr
  • Neuer Friedhof Degerloch: 15.30 Uhr
  • Alter Friedhof Weilimdorf: 14 Uhr
  • Friedhof Münster: 14 Uhr
  • Bergfriedhof: 15 Uhr
  • Friedhof Rohracker: 11.15 Uhr
  • Buchrainfriedhof: 15 Uhr
  • Friedhof Stammheim: 15 Uhr
  • Fangelsbachfriedhof: 14.30 Uhr
  • Friedhof Vaihingen: 15 Uhr
  • Friedhof Botnang: 15 Uhr
  • Friedhof Wangen: 10.45 Uhr
  • Friedhof Feuerbach: 15 Uhr
  • Friedhof Zuffenhausen: 15 Uhr
  • Friedhof Gablenberg: 9.30 Uhr
  • Heslacher Friedhof: 14.30 Uhr
  • Friedhof Gaisburg: 11 Uhr
  • Ostfilder Friedhof: 15 Uhr
  • Friedhof Hedelfingen: 11.45 Uhr
  • Pragfriedhof: 15 Uhr
  • Friedhof Heumaden: 14 Uhr
  • Steigfriedhof: 15.15 Uhr
  • Friedhof Hofen: 14.45 Uhr
  • Waldfriedhof: 13 Uhr
  • Uff-Kirchhof: 16.15 Uhr

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