Wenn „die Seele brennt“ rückt die Notfallseelsorge Stuttgart aus, um Menschen in psychischen Notlagen beizustehen. Wie kann man Kinder in solchen Notsituationen stärken? Wie kann man ihnen helfen, Angst zu bewältigen? Notfallseelsorger Hanns Günther hat dazu das Buch „Michel & das Bettmonster“ geschrieben, das dann von seiner Schwiegertochter, Dolunay Günther, einfühlsam illustriert wurde. „Durch das Vorlesen kann man mit Kindern konkret etwas tun, es beruhigt“, so der Theologe, der sich seit vielen Jahren mit Angst- und Traumabewältigung beschäftigt. Als Notfallseelsorger hat er oft verängstigte Kinder erlebt, zum Beispiel bei Einsätzen nach häuslicher Gewalt. Mit der Geschichte will er Kinder stärken und ihnen Mut machen. „Angst kann man besiegen“, gibt er ihnen mit auf den Weg.
Durch das Benefizkonzert soll das Kinderbuch künftig in den 70 Einsatzrucksäcken der Notfallseelsorge dabei sein. „Die Knaben und jungen Männerstimmen setzen sich mit ihrem jährlichen Benefizkonzert unter dem Motto ‚singen, hören, helfen‘ für andere Kinder ein“, berichtet Andreas Roßkopf. „So haben sie die Möglichkeit etwas zurückzugeben und lernen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass es einem immer gut geht“, erzählt der Kulturmanager und Geschäftsführer des Knabenchors collegium iuvenum Stuttgart, der sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart, Abteilung Wangen engagiert. „Vor diesem Hintergrund bin ich auf die Idee gekommen, das Kinderbuch für die Notfallseelsorge Stuttgart als Spendenzweck zu initiieren. Ein tolles Buch. Eine wirklich sinnvolle Sache“, so Andreas Roßkopf.
Das Benefizkonzert findet am Sonntag, 13. Oktober um 17 Uhr in St. Elisabeth (Elisabethenstraße 21, 70197 Stuttgart-West) statt. Eintritt frei, Spenden erbeten.
Über die Notfallseelsorge Stuttgart
Die Notfallseelsorge Stuttgart wurde im Jahr 2001 als ökumenischer Dienst der Kirchen unter dem Dach der Stuttgarter Feuerwehr gegründet. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst alarmieren sie beispielsweise, wenn Menschen plötzlich aus dem Leben gerissen werden oder bei häuslicher Gewalt, bei schweren Unfällen, Reanimationen, Suiziden und Unglücken mit Todesfolge. Als eine Art „Erste Hilfe für die Seele“ bleibt die Notfallseelsorge so lange vor Ort, bis die betroffenen Menschen die erste seelische Erschütterung überwunden haben und zeigt anschließende Hilfsangebote auf.
