Caritas Stuttgart

Haus Dr. Klaus Lang: Ein guter Ort für Menschen nach einer Suchttherapie

Im ehemaligen Gemeindezentrum St. Martin ist ein Ort für 19 Menschen entstanden, die nach einer Suchttherapie begleitet werden auf ihrem Weg zurück in ein selbstständiges Wohnen und Arbeiten. Das bisher in der Rotebühlstraße in Stuttgart-West beheimatete Adaptionszentrum "Haus im Süden" zieht interimsweise in das komplett modernisierte und freundlich begrünte Gebäude in der Brückenstraßein Bad Cannstatt um. Danach wird hier ein Lebensort für 25 psychisch erkrankte Menschen im Betreuten Wohnen entstehen. Das Gebäude trägt den Namen des ehemaligen Stuttgarter Bürgermeisters Dr. Klaus Lang, dessen Stiftung das Projekt finanziell unterstützt.

(v.l.) Dr. Klaus Lang, Thomas Weidle, Raphael Graf von Deym beim feierlichen Durchtrennen des Bandes © Caritas Stuttgart
(v.l.) Dr. Klaus Lang, Thomas Weidle, Raphael Graf von Deym beim feierlichen Durchtrennen des Bandes

Die Stuttgarter Caritas hat 2019 das ehemalige Gemeindezentrum im Rahmen des Projekts "Aufbrechen - Katholische Kirche in Stuttgart" von der Kirchengemeinde St. Martin erworben. "Das Gebäude hat quasi von der einen in die andere Hand der katholischen Kirche gewechselt und wird damit weiterhin für die Menschen da sein", freut sich Raphael Graf von Deym, Vorstand des Caritasverbands für Stuttgart. "Wir schaffen hier Wohnraum für Menschen, die keine Lobby auf dem normalen Wohnungsmarkt haben." Die Stuttgarter Caritas hat rund fünf Millionen Euro in die energetische Sanierung und Modernisierung des Gebäudes investiert. Trotz der aktuell erschwerten Rahmenbedingungen ist es dabei gelungen, im Zeit- und Budgetplan zu bleiben. Die Lage des Gebäudes mitten in der Neckarvorstadt ist ideal: Der Bad Cannstatter Marktplatz ist fußläufig zu erreichen, es gibt eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Gemeindepsychiatrische Zentrum der Stuttgarter Caritas. "Das ist ein toller ,inklusiver' Standort", erklärt Raphael Graf von Deym: "Mittendrin statt irgendwo am Rande." Das kernsanierte Haus erfüllt den Standard "KfW-Effizienzhaus 70". Dach und Fassade werden begrünt sein - das hat positive Effekte auf das Klima, trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei und schützt vor Feinstaubbelastung und Lärm. Hierfür hat der Stuttgarter Caritasverband 45.000 Euro Fördermittel aus dem Förderprogramm "Stuttgarter Grünprogramm" erhalten. Es gibt mehre Terrassen und Balkone, die den Patientinnen und Patienten auch Rückzug ermöglichen - man kann also mitten in der Neckarvorstadt wohnen und gleichzeitig sozusagen im "Grünen".

Brücke in ein Leben ohne Sucht

Das Adaptionszentrum "Haus im Süden" schließt die Lücke zwischen dem "Schonraum" der Reha-Klinik und dem selbstständigen oder betreuten Wohnen. Die Patientinnen und Patienten kommen im Anschluss nach einer stationären Entwöhnungsbehandlung von Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit sowie pathologischer Spielsucht und bleiben zwölf bis 16 Wochen in Bad Cannstatt. "Das Gebäude in der Brückenstraße bietet unseren Patientinnen und Patienten viele Verbesserungen", erklärt Thomas Weidle, Fachdienstleiter Reha bei der Stuttgarter Caritas: "Die Wohngruppen mit Einzelappartements, Drei- und Vierzimmerwohnungen sind deutlich kleiner und damit familiärer geworden. Wir werden ein Stockwerk nur für Frauen haben und ihnen damit einen weiteren Schutzraum anbieten können. Eine Wohngruppe wird über einen barrierefreien Zugang verfügen." Die Neckarvorstadt bietet mit "dem Fluss vor der Haustür", der Nähe zur Cannstatter Innenstadt, der Wilhelma und dem Rosensteinpark zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Der Saal im Erdgeschoss kann ein Ort des sozialen Lebens der Neckarvorstadt werden.

Ein Gewinn für die Neckarvorstadt und die Kirchengemeinde

Auch aus Sicht des Bezirksvorstehers Bernd-Marcel Löffler ist das neue Haus ein Gewinn für Bad Cannstatt: "Nachdem im März letzten Jahres im Beisein des Namensgebers und Stifters Dr. Klaus Lang der Spatenstich zum Umbau des ehemaligen Gemeindehauses St. Martin zu einer Einrichtung der Caritas erfolgen konnte, hat sich viel getan. Der Umbau ist so weit abgeschlossen, dass das Adaptionszentrum ,Haus im Süden' temporär in der Brückenstraße einziehen kann. Menschen, die es im Leben schwer haben, bekommen hier die notwendige Unterstützung. Die Neckarvorstadt ist inzwischen Sanierungsgebiet und jede Aufwertung tut ihr gut. Die Caritas steht für Aufwertung und Unterstützung, daher freue ich mich über die Einweihung des ,Haus im Süden' - auch wenn Bad Cannstatt eher im Nordosten Stuttgarts liegt."

Der Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Neckar Andreas Krause erklärt: "Wir freuen uns sehr, mit der Caritas Stuttgart das neue ,Haus Dr. Klaus Lang' einzuweihen. Es wird ein wichtiges Zentrum in der Neckarvorstadt und durch eine gemeinsame Nutzung mit den Kirchengemeinden San Martino und St. Martin ein wichtiger Ort der Begegnung sein." Die Segnung des Gebäudes nimmt der stellvertretende Stadtdekan Dr. Michael Heil vor.

Finanzielle Unterstützung durch die Dr. Klaus Lang-Stiftung

Die Dr. Klaus Lang-Stiftung hat die Sanierung finanziell unterstützt. Der ehemalige Stuttgarter Bürgermeister erklärt: "Ich habe eine starke emotionale Beziehung zu diesem Projekt, da ich in der Cannstatter Vorstadt geboren und aufgewachsen bin und in dieser Zeit enge Beziehungen zur Gemeinde St. Martin hatte. Menschen auf ihrem Weg zurück in ein Leben ohne Sucht zu unterstützen, ist mir ein wichtiges Anliegen." Für die Stiftung Dr. Klaus Lang, die in diesem Jahr 15 Jahre besteht, ist es das zweite größere Projekt, das sie zusammen mit der Caritas realisiert hat. In Stuttgart Wangen ist 2022 das - nach seiner Mutter benannte - Seniorenwohnprojekt "Haus Magdalena" eröffnet worden, das sozialen Wohnraum für Ältere bietet und jetzt in Bad Cannstatt das "Haus Dr. Klaus Lang", ein Zentrum für Sucht- und sozialpsychiatrische Hilfen.

Kennen Sie unseren Newsletter? 

Wir informieren Sie gerne über unsere aktuellen Themen. Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an. 

Anmelden