Im Juni 1953 begann die Arbeit von Don Battista Mutti in Stuttgart. Der Seelsorger besuchte die Arbeiter in ihren Baracken, begleitete sie in den Sonderzügen und half den Zugewanderten beim Ausfüllen von Papieren. Er hielt Gottesdienste, rief Chöre, Tanz- und Theatergruppen ins Leben, organisierte Sprachkurse und Filmvorführungen und gewann viele Ehrenamtliche, die sich um die aus Italien Zugewanderten kümmerten.
Ab 1959 war Don Battista Mutti für ganz Baden-Württemberg zuständig und damit für 60 000 Italienerinnen und Italiener. Zu seinem Dienst gehörte es, viel unterwegs zu sein.
Der Seelsorger war bis ins hohe Alter für seine Landsleute da und lebte bis vor wenigen Jahren in Stuttgart. Für sein Engagement erhielt Don Battista Mutti das Bundesverdienstkreuz am Bande. "Don Battista Mutti hat sich sein ganzes Leben für seine Landsleute in Deutschland eingesetzt. Er hat ihnen geholfen, in einem neuen Land anzukommen und sich zuhause zu fühlen. Don Battista Mutti hat miterlebt, wie sich das gesellschaftliche Umgang mit Migration stetig veränderte: aus den Gastarbeitern wurden Deutsche mit italienischen Wurzeln. Wir denken mit großem Respekt an Don Battista Mutti und seine Verdienste", sagt der katholische Stadtdekan Christian Hermes.
Die letzten Lebensjahre verbrachte Don Battista Mutti in der Provinz Bergamo. Die Trauerfeier für den Pionier der italienischen Missionen fand bereits am 5. Oktober in seiner Geburtstadt Adro statt.