Mittwoch, 5. März 2025, 18 Uhr

Ehrenamtlich kochen und backen im stationären Hospiz St. Martin

Eine Suppe kochen, den Lieblingskuchen backen oder ein Dessert zubereiten – das Hospiz St. Martin sucht Ehrenamtliche, die mit ihren Back- und Kochkünsten die stationären Gäste im Hospiz verwöhnen. Auf dieses besondere Ehrenamt in einem stationären Hospiz werden Interessierte in einem Kurs über acht Termine vorbereitet. Herzliche Einladung zum Infoabend am Mittwoch, 5. März 2025, von 18 bis 20 Uhr im Hospiz St. Martin (Jahnstr. 44-46, Degerloch).

Im Hospiz St. Martin wird der Tisch liebevoll gedeckt © Fotofabrik Stuttgart
Im Hospiz St. Martin wird der Tisch für die stationären Gäste liebevoll gedeckt

Bei den gemeinsamen Mahlzeiten im stationären Hospiz St. Martin stehen Begegnung und Gemeinschaft im Mittelpunkt. Mit Herz und Hand helfen ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende, um den stationären Gästen und ihren Besuchern eine angenehme Zeit im Hospiz zu ermöglichen. Das Küchenteam bereitet täglich frische Speisen zu. „Besonders beliebt bei den Gästen ist die tägliche Suppe, die oft eine Spezialität der jeweiligen Ehrenamtlichen ist“, berichtet Pflegedienstleitung Daniela Streble.

Infoabend am Mittwoch, 5. März

Das Ehrenamt ist gut planbar: Gewünscht ist, dass die Ehrenamtlichen sich mindestens zweimal im Monat für vier Stunden engagieren (an jedem beliebigen Tag der Woche entweder von 9.30 bis 13.30 oder von 15.30 bis 19.30 Uhr). Beim Infoabend am Mittwoch, 5. März, erfahren Interessierte mehr über die Tätigkeiten. Auf die Besonderheit, in einem Hospiz tätig zu sein, werden die Interessierten in einem Kurs von sieben Abenden und einem Samstag gut vorbereitet. Die Termine sind wie folgt: 7., 21. und 28. Mai sowie 18. und 25. Juni jeweils 18 bis 20.30 Uhr, 16. Mai und 4. Juli von jeweils 16 bis 20.30 Uhr sowie 17. Mai von 10 bis 16 Uhr.

Nähere Informationen unter: ahe@hospiz-st-martin.de oder 0711/652907-0

Täglich frische Speisen für acht Gäste

Im Stationären Hospiz St. Martin werden täglich für acht Gäste frisch zubereitete Speisen gereicht. In der Regel erstellt die Hauswirtschafterin in der Vorwoche einen Speiseplan, der ein vollständiges Menü beinhaltet. Eine täglich wechselnde Suppe, ein Hauptgang und ein Nachtisch werden entweder in den Zimmern serviert oder am großen Esstisch im ansprechenden Aufenthaltsraum liebevoll an jene Gäste gereicht, deren gesundheitliche Verfassung es ihnen erlaubt, mit am Tisch zu sitzen.

Familiäres Miteinander beim Essen

Das Besondere bei der Verkostung im Hospiz St. Martin ist, dass Ehrenamtliche, Mitarbeitende und Angehörige/Freunde der Gäste täglich am Mittagstisch ebenfalls eine Suppe mitessen können, wenn sie dieses möchten. Das gemeinschaftliche Essen, das ein familiäres Miteinander widerspiegelt, fördert aus unserer Sicht nachweislich nicht nur den Appetit, sondern belebt Geist und Seele aller Beteiligter.

Austausch von Erinnerungen

Oft tauschen die Gäste während des Essens Erinnerungen aus. Was hat er/sie früher gerne gegessen oder was mag er/sie überhaupt nicht. Diese Vorlieben oder Abneigungen stoßen bei dem geschulten Pflegepersonal, der Hauswirtschaftsleitung und auch bei Ehrenamtlichen auf offene Ohren. Das heißt, der Gast bekommt individuelle kleine Wünsche gerne erfüllt. Es geht darum, dem Gast eine Freude zu machen.

Besondere Speisen für besondere Bedürfnisse

Nicht alle Gäste können aufgrund ihrer Erkrankung herkömmlich zubereitete Speisen zu sich nehmen. Lebensmittel werden also gekocht, püriert und/oder gemahlen – alles, um dem Gast noch einmal seinen/ihren Lieblings-Geschmack zu gönnen. Das können bei dem einen Himbeeren sein, eine andere möchte täglich ihren Schokoladen-Pudding und bekommt ihn dann wunschgemäß. Ein weiterer Gast auf Station konnte aufgrund seiner Erkrankung keine scharfe oder fleischige Kost mehr zu sich nehmen und war auf Süßes fixiert. Zu seiner Verwunderung und Freude stellte sich die Küche mit einem umfangreichen Angebot an täglich wechselnden Aufläufen, Breien und Puddings auf seine Wünsche ein.

Mit viel Liebe zubereitet

Ein anderer Gast mochte gerne jeden Tag ein Ei. Dieser Genuss, den er sich in seinem bisherigen Leben nicht leisten konnte, wurde ihm auf seiner letzten Reise im Hospiz täglich bereitet. Für einen gesunden Menschen mag es verwunderlich erscheinen, wieviel Aufmerksamkeit und Liebe der Zubereitung der Speisen von Menschen am Lebensende gewidmet ist. Aber gerade das ist auch ein Indiz für die gute Betreuung im Hospiz, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Manche Köche/innen überraschen die Gäste regelmäßig sogar mit ihren eigenen Lieblingskreationen wie Pfannkuchen, besonderen Desserts, exquisiten Kuchen oder schmackhaften Suppen, die ihnen besonders gut von der Hand gehen. Wer im Alltagsehrenamt arbeitet, der bringt sich ganz individuell ein mit dem, was er/sie eben an Koch-Fähigkeiten und auch Lebens-Erfahrungen mitbringt.

Im Kurs geht es auch um das Sterben

Als Alltagsehrenamtlicher im Hospiz St. Martin unterstützend mithelfen zu dürfen, ist mehr, als nur zu kochen und zu backen. In dem angebotenen Vorbereitungskurs, der an mehreren Abenden und an einem Wochenende stattfindet, geht es vor allem darum, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Situationen des Lebens in einem Hospiz und auch des Sterbens vorzubereiten, die er/sie im Hospiz vorfindet und ihm/ihr Möglichkeiten aufzuzeigen, wie er/sie damit umgehen kann.

Kommunikation, aktives Zuhören, Anzeichen eines nahenden Todes, aber auch der Umgang mit Verstorbenen und dessen Angehörigen, wird offen angesprochen. Auch wird Raum dafür gegeben, um selbst Erlebtes einzubringen und Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Selbstverständlich werden Hygiene-Infos, Vorstellungen unserer Konzepte „Spiritual Care“ und „Palliativ Care“ ebenfalls angesprochen sowie die hospizliche Haltung, die von Empathie und der Offenheit gegenüber dem Mitmenschen geprägt ist.

Leben bis zum Schluss

Nicht zuletzt wird über Beziehungsnetzwerke und Möglichkeiten informiert, wenn es um die Frage geht, woher bekomme ich Kraft und Unterstützung, wenn ich diese brauche? Eine Aufgabe im Alltagsehrenamt ist eine wertvolle Aufgabe in einem ganz besonderen Umfeld, das täglich bewusst macht, dass Menschen im Hospiz zwar keine Aussicht auf Heilung mehr haben, aber dass vor dem Sterben immer erst noch mal das Leben kommt. In all den möglichen Facetten, die ein Hospiz bieten kann. „Leben bis zum Schluss“ ist das Motto im Hospiz St. Martin. Zum Lebensgefühl können die engagierten Menschen im Alltagsehrenamt sehr wirkungsvoll beitragen. Mit kochen und backen einerseits, mit einem Sinn für gelebte Vielfalt in familiärer Atmosphäre andererseits. Wer so etwas sucht, der findet im Alltagsehrenamt seinen/ihren Platz.

 

 

 

 

Kennen Sie unseren Newsletter? 

Wir informieren Sie gerne über unsere aktuellen Themen. Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an. 

Anmelden