Die Büste, gestaltet vom Rottenburger Künstler Ralf Ehmann, zeigt Eugen Bolz, wie er 1944 mit abgemagertem Gesicht vor Roland Freisler, dem Schreckensrichter des Volksgerichtshofs, stand. Am 23. Januar 1945 wurde er in Berlin enthauptet. Eugen Bolz war Staatspräsident von Württemberg und war bereits 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt worden.
Tag und Nacht sichtbar an der Königstraße
„Bolz wird sichtbar sein: im Vorraum unserer Kirche und mehr noch, die Nische wird auch nachts beleuchtet sein“, berichtet Stadtdekan Christian Hermes. So kann man von der Königstraße aus die Büste jederzeit sehen. Die Grenze zwischen Kirche und öffentlichem, politischem Raum wird durch den Gedenkort architektonisch und künstlerisch aufgebrochen. Die Büste blickt nach außen, so dass Eugen Bolz den Menschen, die die Rampe an der Domkirche entlanggehen, in die Augen blickt.
„Politik ist für mich nichts anderes als praktische Religion.“
Neben den Lebensdaten von Eugen Bolz wird am Gedenkort auch ein Zitat von ihm zu lesen sein: „Politik ist für mich nichts anderes als praktische Religion.“ Im Vorraum der Kirche werden außerdem die wichtigsten Lebensstationen dargestellt. Eugen Bolz zählt mit Rupert Mayer zu den bedeutenden Persönlichkeiten, die mit St. Eberhard verbunden sind. Die Domkirche war seine Pfarrkirche.
Über Eugen Bolz
Eugen Bolz wurde 1881 in Rottenburg am Necker geboren. Er war Innenminister, Justizminister und Staatspräsident von Württemberg. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten abgesetzt. Nach dem missglückten Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler wurde er denunziert und 1945 hingerichtet.
Spenden erbeten
Den Gedenkort für Eugen Bolz finanziert größtenteils die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Für den Anteil der Domgemeinde wird um Spenden gebeten: Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Mitte IBAN DE23 6005 0101 0004 0876 10, BIC SOLADEST600, Verwendungszweck: Eugen Bolz