Hochamt am 18. Juni

Kirchengemeinde St. Barbara in Hofen feiert 500-jähriges Jubiläum

Die Gemeinde St. Barbara blickt auf 500 spannende Jahre zurück. Einer der geschichtlichen Höhepunkte ist sicherlich der 2. Februar 1535. Kurz nachdem Württemberg evangelisch wurde, rettete Paul Korner, einer der letzten katholischen Priester der Stuttgarter Stiftkirche, die Madonnenstatue aus der Stiftskirche vor dem reformatorischen Bildersturm und brachte sie nach Hofen. Die dortige Kirche St. Barbara wurde schon bald zum Zufluchtsort für viele Katholiken in und um Stuttgart. Die „Stuttgarter Madonna“, wie die Marienstatue seit 1954 offiziell genannt wird, hat in St. Barbara nach wie vor ihren festen Platz. Bis heute pilgern viele Menschen zu ihr, um zur Gottesmutter zu beten und ihre Fürsprache zu erbitten.

1522 – fünf Jahre nach dem Beginn der Reformation – wurde die Pfarrei St. Barbara gegründet. Im Jahr 1534 wurde Württemberg evangelisch, Hofen jedoch blieb katholisch. Die Herren der katholischen Reichsritterschaft von Neuhausen entschieden, ihren Dörfern – und damit auch Hofen – die Reformation vorzuenthalten. „Somit wurde Hofen zur katholischen Enklave im Herzogtum Württemberg“, erzählt Pfarrer Ludwig-Frank Mattes. „Die Stuttgarter Madonna – ihr Licht und ihre Ausstrahlung – waren und sind prägend für unsere Pfarrei“, so der leitende Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Stuttgarter Madonna, zu der auch die Kirchengemeinde St. Barbara gehört. „In Hofen lebt eine sehr engagierte Gemeinde, die die ganze Fülle der katholischen Ausdrucksformen liebt, auch klassische wie Wallfahrten und Rosenkränze. Die Mitglieder sind der Kirche sehr verbunden und zeichnen sich durch eine tiefe Marienfrömmigkeit aus“, so Pfarrer Mattes.

Hofen ist bis heute ein katholisch geprägter Stadtteil. Mit der barocken Anmutung ist der Marienwallfahrtsort außerdem eine beliebte Kirche, um zu heiraten.

Eckdaten der Pfarreigeschichte

- 1783/1784: Baubeginn der heutigen St.-Barbara-Kirche
- 1887: Einweihung der Lourdes-Grotte neben der Kirche
- 1979: Einweihung der Antonius-Kapelle

Buch „500 Jahre Pfarrei St. Barbara Stuttgart-Hofen 1522 bis 2022“

Drei ehemalige Hofener Ministranten – Peter Harrer, Erich Schweiker und Hans Gaulocher – hatten Anfang 2020 die Idee, ein Buch über die 500-jährige Geschichte zu schreiben und zum Jubiläum zu veröffentlichen. Aus ihrer jahrzehntelangen Verbundenheit mit der Kirchengemeinde sind 144 Seiten entstanden, die Einblicke in die Geschichte und das Gemeindeleben gewähren. Sie recherchierten in Pfarrei-Chroniken, Archiven und Veröffentlichungen. So sammelten sie Informationen über ein halbes Jahrtausend. Neben der Entstehungsgeschichte der Pfarrei werden auch der aktuelle Kirchengemeinderat, das derzeitige Pastoralteam sowie Gruppen und Gruppierungen der Gemeinde vorgestellt. Das Buch kostet fünf Euro und kann bei der Gemeinde erworben werden.

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Am Freitag, 10. Juni um 19 Uhr hält Ortshistoriker Wolfgang Zwinz den Festvortrag "500 Jahre Pfarrei St. Barbara in Stuttgart-Hofen" im katholischen Gemeindehaus St. Barbara, Wolfgangstraße 6.

Am Samstag, 18. Juni, feiert Bischof Gebhard Fürst um 17.30 Uhr ein Hochamt in der St-Barbara-Kirche. Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst findet ein Stehempfang im Gemeindehaus statt.

Am Mittwoch, 22. Juni um 18 Uhr ist Alban Lämmle, ehemaliger Redakteur des katholischen Sonntagsblatts zu Gast. Er blickt auf geschichtsträchtige Ereignisse seit der Pfarreigründung zurück und stellt einen Bezug zur heutigen Zeit her.

Virtueller Rundgang durch St. Barbara

Unter https://gesamtkirchengemeinde-stuttgarter-madonna.drs.de können Interessierte die Umgebung und die Kirche erkunden.

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