Die Erzählung beginnt in den frühen Fünfzigerjahren in einer kleinen fränkischen Stadt nahe der Zonengrenze. Im Haus am Jakobsplatz kreuzen sich die Wege von Einheimischen und Geflüchteten. Annegret Wochele verfolgt das Leben der dreijährigen Anna über sieben Jahrzehnte und zeigt, wie der Krieg Generationen prägt.
Autofiktionale Geschichte
Die autofiktionale Geschichte handelt vom Kreislauf des Lebens, dem Gefühl des Fremdseins und der Suche nach Heimat. „Der Anlass für dieses Buch war, dass wir in meinem Elternhaus Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben. Dies hat mich daran erinnert, dass auch in meiner Kindheit das Haus voller Flüchtlinge war“, erzählt Annegret Wochele, die drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges geboren wurde. In „Jakobsplatz“ verarbeitet sie persönliche Erlebnisse, wie den Verlust ihres Bruders im Alter von elf Jahren. Diese Erfahrungen führten sie später zum ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst St. Martin. Wie sich Geschwister von lebensverkürzt erkrankten Kindern fühlen, wusste sie aus eigener Erfahrung nur zu gut.
Literaturkreis und Schreibwerkstatt im TrauerZentrum
Inzwischen leitet die frühere Deutschlehrerin den Literaturkreis und die Schreibwerkstatt im TrauerZentrum. „Es tut gut, und kann sehr befreiend sein, die Gefühle ins Wort und aufs Papier zu bringen“, so die Trauerbegleiterin, die diese Erfahrung nun auch mit ihrem Buch „Jakobsplatz“ teilt.
Lesung zugunsten der Trauerarbeit
Die Lesung findet am Mittwoch, 12. März 2025, um 18.30 Uhr im TrauerZentrum (Karl-Pfaff-Straße 48, Stuttgart-Degerloch) statt. Carmen Gremmelspacher, Religionspädagogin und ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz St. Martin, moderiert die Veranstaltung.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zugunsten der Trauerarbeit wird gebeten.