4. April um 15 Uhr

Mesner Hubertus Maier holt nach 36 Jahren zum letzten Mal die drei heiligen Öle

Sorgfältig bewahrt Mesner Hubertus Maier drei Öl-Kännchen im Tresor der Herz-Jesu-Kirche im Stuttgarter Osten auf. Die Kännchen enthalten geweihtes Chrisamöl, Krankenöl und Katechumenenöl. Mit diesen Ölen salben Priester Menschen in wichtigen Lebensabschnitten. In der Karwoche gibt es ein ganz besonderes Ritual, das alle Stuttgarter Mesnerinnen und Mesner in der Domkirche St. Eberhard zusammenführt: Es ist die Verteilung der heiligen Öle am Dienstag, 4. April, um 15 Uhr. Hubertus Maier ist dieses Jahr zum 36. – und gleichzeitig zum letzten – Mal dabei. Am 1. Oktober geht er in den Ruhestand.

20 bis 30 Milliliter der heiligen Öle holt Hubertus Maier in St. Eberhard ab. Die Symbolik berührt den erfahrenen Mesner: Durch die Salbung wird Jesus Christus, der Gesalbte, gegenwärtig. Der 66-Jährige weiß, wie sehr die Salbung die Menschen berühren kann. Jedes Jahr erlebt er es in den Krankensalbungsgottesdiensten in Herz Jesu und St. Nikolaus. „Wenn der Pfarrer mit dem Öl ein Kreuz auf die Handfläche malt, ein Gebet spricht und die Hand auf den Kopf legt, dann spendet dies Trost“, so der Dekanatssprecher der Mesnergemeinschaft Stuttgart.

Chrisamöl, Krankenöl und Katechumenenöl

Neben dem Krankenöl hat der Mesner Chrisamöl und Katechumenenöl in seinen Kännchen. Mit dem Chrisamöl zeichnen Pfarrer bei Taufen ein Kreuz auf die Stirn der Kinder. Das Katechumenenöl verwenden sie für Erwachsene, die sich taufen lassen.

Geweihte Öle für die Stuttgarter Gemeinden am 4. April um 15 Uhr

Bei der traditionellen Chrisammesse, die dieses Jahr am Montag, 3. April, im Dom St. Martin zu Rottenburg stattfindet, weiht Bischof Gebhard Fürst die erlesenen Olivenöle. Von Rottenburg aus werden die Öle dann in der ganzen Diözese verteilt. Am Dienstag, 4. April, feiert Stadtdekan Christian Hermes mit den Stuttgarter Mesnerinnen und Mesnern in St. Eberhard um 15 Uhr eine Vesper. Danach erhalten sie in der Sakristei die Öle und bringen sie in ihre Gemeinden.

Zum letzten Mal bei der Verteilung der heiligen Öle dabei

Für Hubertus Maier, der seit 36 Jahren Mesner in Herz Jesu ist, wird es das letzte Mal sein, dass er die Öle von St. Eberhard abholt. „Es wird mir, genauso wie die anderen schönen Seiten des Mesner-Daseins, fehlen“, ist sich der 66-Jährige sicher.

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